Löschen Sie Ihren Content! Wirklich! Sie sind jetzt vermutlich sehr erstaunt. Aber genau das ist einer der Wege, die zu mehr Erfolg führen können. Allerdings kann es auch schon ausreichen, bestehenden Inhalt einer Webseite zu verbessern. Was genau sinnvoll ist, ergibt sich aus einem Content-Audit.

Jeder – wirklich jeder! – Webseitenbetreiber sollte sich mit dem Thema Content-Audit beschäftigen. Denn damit lassen sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln die Relevanz eines Webprojekts für Google steigern, die Nutzererfahrung verbessern und als Folge daraus mehr Interaktion und Umsatz generieren.

Was aber ist ein Content-Audit genau? Wie gehen Sie vor? Welche Arbeiten resultieren daraus? Was lässt sich damit erreichen? Die wichtigsten Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Content-Audit eigentlich genau?

Ein Content-Audit ist eine Art Inventur des Inhalts einer Webseite. Anders als bei einem umfassenden Website-Audit ist die Analyse zudem auf relevante Eckwerte begrenzt, die nur den Inhalt und seine Wirkung betreffen.

Bei dieser Arbeit stellen Sie sämtliche Inhalte Ihres Projekts auf den Prüfstand. Anhand bestimmter Kriterien beurteilen Sie, ob Ihr Content gut ist, Sie ihn verbessern können oder er sogar überflüssig ist. Speziell das Ausmisten von altem, nicht mehr relevantem Inhalt kann überraschenderweise zu Verbesserungen der Performance führen.

Diese Inventur beinhaltet eine Überprüfung, ob der bisherige Inhalt den Ansprüchen genügt, um Nutzer und Suchmaschinen zu überzeugen. Dabei sollten Sie sich einen Punkt besonders klar machen: Es geht nicht darum, ob der Inhalt subjektiv richtig ist oder Sie ihn sogar besonders gut finden. Es geht allein darum, wie technische Daten die Qualität des Inhalts beschreiben. Also, ob der Content erfolgreich ist. Denn diese Details zeigen, ob Ihr Webprojekt bei Google und anderen Suchmaschinen gut platziert ist und die Nutzerintention abdecken. Das heißt: Dieser datengetriebene Ansatz zeigt Ihnen, ob Ihre Nutzer den Content als gut wahrnehmen.

Als Ergebnis wird Ihnen das Audit je nach Projekt und Ansatz unter anderem zeigen,

  • welchen Inhalt es überhaupt gibt („Content Inventory“).
  • ob der Inhalt von Nutzern gut angenommen wird.
  • ob es nicht ausreichend optimierten Content gibt (Seitenstruktur, Meta-Title usw.)
  • ob der Inhalt ausreichend gut verlinkt, also erreichbar ist.
  • ob es Themen gibt, die auf der Webseite fehlen.
  • ob Themen mehrfach vorhanden sind („Keyword-Kannibalismus“).
  • ob vorhandene Themen inhaltlich optimiert werden sollten.
  • ob es Seiten gibt, die überflüssig geworden sind.
  • welche Content-Typen die Nutzer der Seite besonders häufig aufrufen.

Diese Resultate und Schlussfolgerungen führen wiederum zu einem neuen SEO-Ansatz der Onpage-Optimierung. Sie nutzen die Ergebnisse also, um den Inhalt Ihrer Webseite auszumisten, zu verbessern und technisch zu optimieren und Themenlücken zu schließen. Dadurch gewinnt Ihre Webseite an Relevanz und spricht Nutzer besser an. Kurz: Ihr Projekt kommt bei Suchmaschinen und Nutzern besser an.

Setzen Sie sich Ziele

Zu unterscheiden sind ein quantitatives Content-Audit und ein qualitatives Content-Audit sowie die Umsetzung der sich daraus ergebenen Handlungsgebote. Allerdings ist es sinnvoll, dass Sie sich vor der Inventur ein Ziel setzen. Was möchten Sie mit Ihrer Webseite erreichen? Das können Ziele sein wie:

  • Rankingverbesserungen,
  • höhere Besucherzahlen,
  • eine längere Verweildauer,
  • mehr Leads,
  • gesteigerte Interaktionen (Call-to-action-Elemente),
  • verbesserte Verkaufszahlen.
Content Audit Diagramm
Mit dem Content-Audit prüfen Sie auf Basis Ihrer Ziele und der Strategie den Inhalt Ihrer Webseite und definieren Änderungsbedarf.

Wenn dieses steht, folgen nach dem Content-Audit die Arbeiten am Inhalt des Projekts mit Blick auf diese Ziele. Das Beste daran: Sie entscheiden nach Datenlage! Die ermittelten Daten zeigen, welche Seiten erfolgreich sind, welche keinen Zuspruch erhalten und welcher Inhalt bislang nicht optimal ist.

Planen Sie Zeit ein!

Ein solches Content-Audit ist nicht in einer halben Stunde erledigt. Je nach Projekt kann die Inventur selbst bereits schon mehrere Tage dauern. Die daraus resultierenden Arbeiten können Wochen oder Monate in Anspruch nehmen. Aber wenn Sie diese Aufgabe gewissenhaft umsetzen, können Sie sich in der Regel über eine deutlich verbesserte Leistung Ihrer Webseite freuen. Daher lohnt sich der Aufwand aus meiner Erfahrung wirklich.

Generieren Sie Daten

Beim Prüfen der Inhalte werden Sie Daten nutzen. Nur dann ist das Content-Audit sinnvoll. Diese Daten gilt es zunächst zu ermitteln. Dazu stehen Ihnen freie Software, Analyse-Tools wie Google Analytics sowie mehrere Content-Optimierungswerkzeuge zur Verfügung. Wie Sie diese Daten gewinnen und welche Bedeutung diese haben, erfahren Sie später in diesem Ratgeber. Diese Daten zeigen Ihnen, wo es hakt und wo Verbesserungen möglich oder sinnvoll sind. Sie zeigen Ihnen aber auch, ob Teile der Webseite besser zu löschen sind.

Wichtig: Sie werden im Laufe der Inhaltsinventur eine ganze Menge Daten ermitteln. Diese sind festzuhalten und zu strukturieren. Ich empfehle Ihnen, eine Exceldatei anzulegen und sowohl die Daten als auch Ihre Bewertung der einzelnen URLs sowie die daraus resultierenden Arbeitsaufträge festzuhalten. Speziell bei einer Teamarbeit sollten alle Beteiligten diesen Überblick erhalten, um keine Arbeiten zu vergessen oder mehrfach auszuführen. Ein Rohentwurf für eine solche Liste mit einigen – nicht realen – Datenreihen stelle ich Ihnen hier als Download zur Verfügung.

Datenreihe beim Content-Auditi
So könnte später Ihre Tabelle mit Daten aussehen. Wie Sie dorthin kommen, erfahren Sie im weiteren Text. Hinweis: Es handelt sich nicht um reale Daten.

Vorteile eines Content-Audits

Mit Daten und einer Liste schaffen Sie die Arbeitsgrundlage, um ein wirklich wichtiges Ziel zu erreichen: Top-Content! Die ermittelten Daten und die Bewertungen unterstützen Sie dabei, Schwachstellen zu finden, extrem gute Seiten zu entdecken und reine „Staubfänger“ aus den Tiefen Ihres Projekts zu entfernen. Das alles trägt dazu bei, bessere und relevantere Inhalte zu schaffen, die Nutzer und damit potenzielle Kunden zu überzeugen. Sie profitieren im Idealfall von einer spürbaren Verbesserung der Nutzererfahrung und potenziellen Umsatzsteigerungen. Kurz: Sie überzeugen durch erstklassige Inhalte und animieren Kunden zu Abschlüssen.

Wann ist ein Content-Audit sinnvoll?

Sollten Sie überhaupt eine Inventur Ihres Inhalts anstreben? Die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Die Chancen und Potenziale sind je nach Projekt riesig. Die daraus resultierenden Arbeiten lassen andere Maßnahmen wie SEO, SEA oder Marketing nicht überflüssig werden – streng genommen ist diese Arbeit sogar ein wesentlicher Teil von SEO. Aber Sie können dadurch die Hürden verringern, die für positive Messwerte in diesen Bereichen zu überwinden sind.

Anders gesagt: Alles wird einfacher, wenn der Inhalt der Seite top ist!

Da Sie zudem hier selbst alles in der Hand haben, gehört eine Inhaltsinventur trotz des Aufwands zu den einfachsten und effektivsten Maßnahmen, den Erfolg ein Stück weit selbst steuern zu können. Ein Content-Audit ist daher zu empfehlen, wenn

  • die Seite schlecht läuft, obwohl Sie bereits viel in SEO-Maßnahmen investiert haben.
  • Google die Relevanz Ihrer Seite für die Suchanfragen nur unzureichend erkennt.
  • Sie viele Seiten haben, die wenige Zugriffe aufweisen oder eine ungewünscht hohe Absprungrate aufweisen.
  • Sie die Nutzererfahrung insgesamt verbessern möchten.
  • Sie Ressourcen für weniger, aber besseren Content bündeln möchten.
  • Sie eine Content-Strategie entwickeln möchten,
  • Sie die Webseite neu übernommen haben.

Was bedeutet das? Ähnlich wie bei einem Webseiten-Audit ist das Content-Audit der Einstieg in eine Optimierung der eigenen Webseite. Zusätzlich erhalten Sie Anhaltspunkte, wie Sie Ihren aktuellen und zukünftigen Inhalt aufbereiten und verbessern können. Da diese Änderungen auch für Rankings und Nutzererfahrungen relevant sind, betrachten Sie Content-Audit als eine regelmäßig wiederkehrende SEO-Aufgabe.

Content Audit Kreislauf
Ein Content-Audit kann zu besseren Rankings führen – wenn die Ziele definiert sind und mit Unterstützung der Daten die Inhalte verbessert werden.

Google empfiehlt indirekt ein Audit

Ein typischer Effekt der Arbeiten am Inhalt ist eine verbesserte Präsentation für Google. Denn durch das Entfernen von veraltetem oder schlechten Content sowie das Verbessern von vorhandenem Inhalt mit ungenügender Nutzererfahrung erleichtern Sie unter anderem das Crawlen Ihres Projekts. In einem Artikel zum Thema erläutert Google, dass eine Vielzahl von Seiten mit schlechter Nutzererfahrung negativ auf das Crawlen wirken und dieses verzögern kann. Zudem ist Google mehr und mehr dabei, URLs mit schwachem Content zu deindexieren.

Sie steuern durch ein Content-Audit gegen. Sie sichern so, dass alle relevanten Seiten schnell und aktualisiert im Index verfügbar sind. Je größer das Projekt ist, desto wichtiger wird der Blick auf das sogenannte „Crawling-Budget“. Dieses sollten Sie dann nicht an Inhalte verschwenden, die ohnehin irrelevant, veraltet oder praktisch nie gefunden werden. Das schützt als Nebeneffekt vor einer Abwertung durch den im Core-Algorithmus enthaltenen Panda-Algorithmus, der schwache Inhalte negativ bewertet. Kurz: Sie stärken durch eine Verbesserung des Inhalts tendenziell Ihre gesamte Seite.

Von der Theorie zur Praxis

Das klingt bisher möglicherweise alles sehr theoretisch und auf erhoffte Effekte ausgerichtet. Daher ist es nun Zeit, Ihnen die einzelnen Schritte vorzustellen. Diese verdeutlichen, welche Potenziale sich Ihnen durch ein Content-Audit eröffnen. Zugleich erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt beim Audit vorgehen und mit welchen Mitteln Sie die Erkenntnisse umsetzen können.

Daten für das Content-Audit sammeln

Stellen Sie sich vor, Sie sollen den Content Ihrer Webseite bewerten. Sie werden sagen: Dazu müssten Sie den Inhalt lesen, Bilder und Videos ansehen oder Formulare testen. Das ist richtig. Aber bei einem Content-Audit geht es vorrangig um eine Bewertung nach vorhandenen Daten.

Sie sammeln Informationen, welcher Content vorhanden ist, wie dieser verlinkt und strukturiert ist und ergänzen dies mit Analyse-Daten, ob Nutzer die Seiten überhaupt finden, wie sie den Inhalt konsumieren oder ob sie gleich wieder wegklicken. Daher ist es im ersten Schritt wichtig, diese Daten überhaupt erst einmal zu erheben. Dazu stehen viele verschiedene Quellen zur Verfügung. Diese manuell herauszufiltern, ist selbst bei einer guten Sitemap ab einer gewissen Größe einfach zu mühsam. Daher empfehle ich Ihnen, verschiedene Tools zu nutzen und die Daten zusammenzuführen. Je besser und umfassender die Daten sind, desto aussagekräftiger sind diese.

Daten mit Screaming Frog ermitteln

Ein sehr nützliches Tool ist Screaming Frog. Dieses Programm scannt ihre Webseite und erstellt einen umfassenden technischen Bericht. Allerdings ist die kostenlose Version auf 500 URLs begrenzt. Bei größeren Webseiten lohnt es sich, die kostenpflichtige Version für ein Jahr zu erwerben.

Screaming Fro SEO Spider

Screaming Frog SEO Spider

  • OnPage SEO
  • Freemium

Der Screaming Frog SEO-Spider ist ein äußerst mächtiges und umfangreiches Desktop-Tool zur detaillierten OnPage-Analyse Ihrer Webseite. Kostenfrei für bis zu 500 URLs, darüber hinaus kostenpflichtig.

zum Tool

Wenn Sie die Software auf Ihrem Gerät installiert haben, geben Sie Ihre Webseite ein und lassen den „Frosch über ihr Projekt hüpfen“. Nach kurzer Wartezeit erhalten Sie eine große Menge an Daten, die Sie anfangs idealerweise nach URL sortieren sollten.

ScreamingFrog Crawl
So sieht ein Crawlergebnis einer Webseite bei Screaming Frog aus. Ganz oben gibt es eine Vielzahl von Tabs mit speziellen Infos, die je nach Screenbreite über die Breite hinausgehen und sich mit einem Klick auf den Pfeil rechts einzeln ansteuern lassen. Im Hauptfeld sind die URLs mit den ermittelten Eigenschaften zu sehen. Ein Klick auf die einzelnen Adressen ergibt im unteren Fenster eine ausführliche Information. Im rechten Fenster sind Übersichtsdaten zu finden.

Für die Inhaltsinventur lassen sich viele Daten nutzen. Beschränken Sie sich jedoch auf einige wenige wichtige:

  • URL inkl. Status-Code – die Webseitenadresse ist der wichtigste Filter im Zuge des Audits. Denn hier laufen alle Daten und Aufgaben zusammen. Der Status Code ist durchaus wichtig, um die Erreichbarkeit zu überprüfen.
  • Meta-Title – der technische Seitentitel ist ein Rankingfaktor und sollte die wichtigsten Keywords enthalten.
  • Meta-Description – diese Angabe im Quelltext der Seite ist die Ausgangsbasis für ein gutes Snippet bei Google und sollte eine komprimierte Inhaltszusammenfassung mit Handlungsaufforderung beinhalten.
  • H1 – die erste Überschrift der Seite sollte das Thema beschreiben.
  • H2 – die nächste Überschriftenhierarchieebene fasst den Inhalt der darauf folgenden Absätze zusammen.
  • Wortzahl – die Textlänge kann in einigen Fällen eine Relevanz für Nutzer und Suchmaschinen haben.

Seite gescannt – was nun?

Der Screaming Frog liefert Ihnen Ihre Basisdaten. Sie haben bereits einen guten Überblick über die äußeren Kernelemente des Contents. Mit diesen Daten können Sie weiterarbeiten. Dabei können Sie auch Schnittstellen nutzen. Das Tool hat eine API, über die Sie auf Daten von Google Analytics, Search Console, Page Speed Insights, Majestics, ahrefs und Moz zugreifen können. Mit diesen kostenlosen und kostenpflichtigen Tools haben Sie eine Fülle von Daten, die Sie zentral über Screaming Frog auslesen können. Nutzen Sie dazu einfach die Schnittstellen im rechten Fenster.

Screaming Frog API
Screaming Frog lässt sich mit anderen Datenquellen verknüpfen. Klicken Sie im rechten Fenster auf „API“ und wählen dann für den gewünschten Dienst das Zahnrad. Anschließend müssen Sie die Zugangsdaten eingeben. Dann liest das Tool aus den anderen Angeboten die Daten aus und zeigt sie mit an.

Alternativ ist es möglich, die Daten aus Screaming Frog mit Informationen aus anderen Tools Ihrer Übersichtstabelle zusammenzuführen. Dazu exportieren Sie die Daten als Excel- oder CSV-Format und laden Sie als ersten Datensatz in Ihre Vorlage. Mit diesem Zwischenschritt bereiten Sie dann die Zusammenführung vor. Dazu später mehr.

Daten mit Google Analytics ermitteln

Sofern Sie Google Analytics nutzen, können Sie dort ebenfalls wertvolle Daten abfragen. Diese Daten beschreiben den Erfolg der Inhalte beim Nutzer. Daher bietet Ihnen Analytics erstklassige Angaben für Ihr Content-Audit. Sie können den Erfolg von einzelnen Unterseiten einschätzen. Ähnliche Informationen bietet auch Matomo und andere Tools.

Google Analytics Daten
Google Analytics bietet Ihnen tiefe Einblicke in Ihre Webseite. Wählen Sie unter „Verhalten“ den Punkt „Alle Seiten“ aus, um einen Überblick zu bekommen. Den Bericht mit den zu den URLs gehörenden relevanten Daten können Sie oben herunterladen. Achten Sie auf einen möglichst großen Berichtzeitraum.

Während Ihnen Screaming Frog eher die wichtigen Eckwerte zu Ihrem Content liefert, finden Sie bei Google Analytics heraus, wie die Nutzer sich über Ihre Webseite bewegen, wo sich Zugriffe häufen, wie lange sie auf einer Seite verweilen und um welchen Content sie offenbar einen Bogen machen. Daher ist es sinnvoll, diese Daten in die Betrachtung einzubeziehen. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass Sie das Tool in Ihre Webseite eingebunden haben. Das können Sie – unter Berücksichtigung der Datenschutzanforderungen – jederzeit nachholen. Es ist allerdings ratsam, dass Sie erst über einen längeren Zeitraum Informationen sammeln, bevor Sie diese auslesen. Speziell bei Webseiten mit typischen Saisonthemen wie Weihnachtsware kommen Sie darum kaum herum.

Google Analytics Verhalten
Die Tabelle mit dem Verhalten bietet Ihnen einen sehr guten Überblick über Seitenaufrufe, Absprungraten, Verweildauer sowie Ein- und Ausstiegsseiten.

Google Analytics bietet Ihnen insbesondere folgende Informationen für das Content-Audit:

  • Seitenaufrufe – die Daten zeigen, wie viele Nutzer den jeweiligen Inhalt überhaupt gesehen haben.
  • Verweildauer – die Daten zeigen Ihnen, wie lange die Nutzer auf der Seite bleiben. Längere Verweildauern sprechen tendenziell für ein intensives Konsumieren.
  • Absprungrate – diese Zahl beziffert, wie viele Besucher nur diese Seite lesen und dann wegklicken. Eine hohe Rate spricht dafür, dass Nutzer entweder den Inhalt nicht ausreichend interessant finden oder zu wenige Optionen zum Weiterklicken haben. Es kann aber auch sein, dass die Nutzer eine Antwort auf eine Frage schnell erfassen und sich damit begnügen.
  • Einstiege – diese Zahl gibt an, wie viele Nutzer über diese Unterseite auf das Projekt gelangen.

Ausstiege – diese Zahl gibt an, wie viele Nutzer nach dem Betrachten dieser Seite das Projekt endgültig verlassen.

Google Analytics Conversions
Wenn Sie E-Commerce oder betreiben oder Formulare (Zielvorhaben) nutzen und Analytics dort eingebunden haben, sollten Sie auch den Punkt „Conversions“ beachten. Die hier ermittelten Daten sind ebenfalls für das Content-Audit relevant und lassen sich ebenfalls herunterladen.

Diese Daten können Sie durch einen Klick exportieren. Speichern Sie die Angaben. Später fassen Sie diese mit den schon vorhandenen Daten in Ihrer Vorlage zusammen.

Daten mit der Google Search Console sammeln

Neben den Onpage-Daten sind für das Content-Audit auch Informationen über die Platzierungen in der Google Suche interessant. Klar ist: Je besser eine Unterseite Ihres Projekts rankt, desto mehr Nutzer werden in den Suchergebnissen auf das Snippet Ihrer Webseite klicken. Unabhängig davon, ob der Inhalt den Nutzer anschließend zufriedenstellt, scheint er für den Google-Algorithmus gut zu funktionieren. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Daten aus der Search Console ebenfalls zu Ihrer Sammlung hinzuzufügen.

Mit diesen Daten können Sie zusätzlich zu den schon vorhandenen Daten ermitteln, ob einige URLs besonders gut oder schlecht ranken und wie sich diese Platzierungen auf die Anzahl an Klicks auswirkt. Insbesondere im Zusammenspiel mit Daten aus Google Analytics erhalten Sie einen recht umfassenden Überblick, woher wie viele Nutzer kommen und wie sich diese dann auf dieser Unterseite verhalten.

Ein Account in der Search Console sollten Sie ohnehin haben. Denn das kostenlose Tool von Google bietet Ihnen enorme Einblicke in die Leistung Ihrer Webseite. Für das Content-Audit sind die folgenden Daten besonders relevant:

  • Impressions – Anzahl der Einblendungen bei Suchanfragen. Eine höhere Anzahl spricht für gute Rankings bei gesuchten Keywords.
  • Klicks – Anzahl von Klicks auf Suchergebnisse. Diese sollte möglichst hoch sein und kann mit der Positionierung und der Meta-Description in Wechselwirkung stehen.
  • Klickrate – bei dieser Zahl handelt es sich um die prozentuale Rate von Klicks in Bezug auf die Impressions.
  • Durchschnittsposition – diese Zahl gibt an, an welcher Position Google Ihre Webseite im Durchschnitt anzeigt. Achtung: Das ist nicht gleichbedeutend mit dem absoluten Ranking, sondern entspricht nur dem Durchschnitt aller Rankingpositionen bei allen Anfragen im Messzeitraum. Die echten Einzelwerte können nach oben und unten deutlich abweichen.

Sofern Sie den Export nicht über die API von Screaming Frog erledigen, sollten Sie unter dem Punkt „Leistung/Google Suche-Ergebnisse“ die Daten aufrufen. Stellen Sie den Datumsbereich auf wenigstens drei Monat, besser noch auf zwölf Monate ein. Die Daten können Sie dann bequem, exportieren.

Leistungsdaten in der Google Search Console nutzen für einen Content Audit
Laden Sie die Leistungsdaten der Search Console mit einem passenden Datumsbereich herunter.

Beachten Sie, dass die Übersicht nach URLs sich auf einem zweiten Tabellenblatt in der Datei befindet und nicht sofort nach dem Öffnen sichtbar sind. Speichern Sie diese Daten vorerst. Später führen Sie diese Angaben mit den Daten in Ihrer Vorlage zusammen.

Excel GSC Daten
Die heruntergeladene Excel-Datei enthält alle Daten. Die für Sie wichtige Auflistung nach URLs ist unter dem Tabellenblatt „Seiten“ zu finden.

Links ermitteln mit verschiedenen Tools

Im nächsten Schritt benötigen Sie noch eine Liste von Links zu Ihrer Webseite. Dabei gilt: Eine Unterseite ist dann besonders gut, wenn viele externe Domains auf diese URL verweisen. Denn im Normalfall gilt: Jeder Link stärkt das Ranking Ihres Projekts. Das gilt ganz besonders, wenn darüber – nachprüfbar über Analytics – Besucher auf Ihre Webseite kommen. Dann ist ein Link und damit auch der verlinkte Content wertvoll. In solchen Fällen sollte ein schwacher Inhalt der Seite nicht gelöscht, sondern verbessert werden. Würden Sie eine solche Seite löschen, schwächen Sie das gesamte Webprojekt.

Um eine Liste mit Links zu Ihrer Webseite zu erstellen, können Sie wieder auf die Search Console zugreifen. Dort gibt es einen entsprechenden Punkt.

Google Search Console Links
Die Search Console bietet auch für Links gute Informationen. Backlinks zu den einzelnen Seiten finden Sie unter „Externe Links“. Ein Klick auf „Mehr“ bringt Sie zur Gesamtliste. Analog können Sie auch für interne Links vorgehen.
Google Search Console Linkliste
Die gesamte Linkliste aus der Search Console können Sie nach URL und Anzahl der Links exportieren.

Allerdings sind die angezeigten Links nicht besonders übersichtlich strukturiert und nicht vollständig. Hier leisten Anbieter von Tools wie Semrush oder ahrefs bessere Arbeit. Auch Xovi kann eine Alternative sein. Ob sich die Kosten lohnen, müssen Sie entscheiden. Es gibt jedoch je nach Tool günstige oder kostenlose Testphasen, in denen Sie die Software mit Beschränkungen ausprobieren können. Hier gilt es einen Kompromiss zu finden zwischen Bedarf und Kosten.

Semrush

Semrush

  • Universal-Tool
  • Freemium

Semrush kann für SEO, PPC, SMM, Keyword-Recherche, Wettbewerbsanalysen, Content-Marketing und Kampagnenmanagement verwendet werden. Ähnlich umfangreich wie Ahrefs.

zum Tool
Ahrefs

Ahrefs

  • Universal-Tool
  • Kostenpflichtig

Ahrefs ist eines der leistungsfähigsten SEO-Tools auf dem Markt und mittlerweile eine All-in-One Lösung (Keyword-Recherche im Detail, Backlink-Analyse, Contentbedarfsermittlung, OnPage-Analyse uvm.). Wir lieben dieses Tool und können (bzw. wollen) eigentlich nicht mehr ohne arbeiten.

zum Tool
XOVI SEO Tool

XOVI SEO Tool

  • Universal-Tool
  • Kostenpflichtig

Die SEO-Software von XOVI ist ein umfassendes Online-Marketing-Tool, das Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützt.

zum Tool

Wie auch immer sie vorgehen: Sie werden vermutlich nie alle Links zu Ihrer Webseite finden. Dennoch sollten Sie die Linkdaten beschaffen und in Ihre Übersicht einbauen. Diese Tools zeigen Ihnen, welche URLs wie viele Links produzieren, woher diese stammen und mit welchen Anker-Texten diese versehen sind. Auch Zusätze wie „nofollow“ lassen sich so überblicken. Diese Linkliste können Sie wiederum speichern, um sie später mit Ihren bisherigen Daten zusammenführen.

Bei Semrush können Sie diese Daten zum Beispiel bequem exportieren. Sie finden die Liste unter Backlink-Analytics. Dort erhalten Sie mit einem Klick auf „indexierte Seiten“ eine Auflistung nach URLs Ihres Projektes. Darin enthalten sind Zahlen zu eingehenden Links, ausgehenden Links sowie internen Links.

Semrush SEO Tool
Bei Semrush können Sie Linkdaten bequem nach URLs sortiert exportieren. Rechts über der Liste ist der Export-Button für Excel- und CSV-Formate.

Interne Links nicht vergessen!

An der Stelle möchte ich auf einen häufig vernachlässigten Punkt hinweisen. Wenn eine Unterseite wenige Besucher hat, kann das nicht nur an minderwertigen Content liegen, sondern auch an einer schlechten internen Verlinkung. Zusätzlich zu den Backlinks von Seiten Dritter sollten Sie ebenso die internen Links begutachten. Das können Sie entweder über den Screaming Frog nachholen oder über die Search Console (s. Vorgehensweise oben) bzw. über andere Tools ermitteln. Die Daten helfen Ihnen dabei, intern selten verlinkte Seiten zu finden. Durch Stärken der internen Verlinkung können die Inhalte eventuell mehr Relevanz gewinnen. Den Zusammenhang zwischen Seitenaufrufen und interner Verlinkung sollten sie bei der Bewertung im Hinterkopf behalten.

Daten für das Content-Audit verknüpfen

Sie haben nun eine Menge Daten aus verschiedenen Tools gesammelt. Nun haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder gehen Sie die Daten aller Tools der Reihe nach durch und bewerten alle einzeln. Dabei können Sie auch manuell einige Datenreihen zusammenführen. Das funktioniert bei kleinen Projekten sogar ganz gut. Schon bei mittleren Projekten wird diese Vorgehensweise jedoch zur Sisyphusarbeit. Eine Automatisierung ist daher mehr als hilfreich.

Erinnern Sie sich an die ersten Daten aus Screaming Frog. Diese sind nach URLs sortierbar. Wenn Sie diese als Grundlage nutzen, können Sie weitere Daten für die vorhandenen URLs hinzufügen. Hilfreich ist es, wenn Sie alle Datentabellen als jeweils neues Tabellenblatt in Ihre Vorlage kopieren. So bleiben alle Bereiche getrennt, Sie haben aber bereits alles in einer Datei.

Daten zusammenführen mit SVERWEIS

Jetzt wird es technisch. Nutzen Sie Excel oder ähnliche Tabellenprogramme, um die Daten zu verbinden. Bei Excel funktioniert das mit dem Befehl SVERWEIS. Dieser Befehl ist einfacher, als er zunächst wirkt, und zaubert mit der Magie der Kalkulationsprogramme die einer URL zugeordneten Daten aus einem Datenblatt in ein anderes.

Der noch anzupassende Befehl lautet:

=SVERWEIS(A2;'datenblatt‘!A:F;2;0)

Der Befehl sagt aus: Hole (=) mir den Wert (SVERWEIS), der der hiesigen Datenzelle (A2) im anderen Tabellenblatt (datenblatt) im definierten Spaltenbereiche (A:F) in der angegebenen Spaltennummer (2) einer Zeile zugeordnet ist, deren Inhalt exakt (0 – alternativ auch der Befehlsteil „FALSCH“ möglich) mit der Ausgangszelle (A2) übereinstimmt. Anders gesagt für unsere Beispiel-Tabelle: Stimmen die URLs zwei Datenblättern überein, holen Sie mit dem Befehl die der URL zugeordneten Daten aus einer zweiten Datenquelle und fügen Sie diese in die erste in die gewünschte Zelle der Zeile mit der URL ein. Das funktioniert übrigens auch dann, wenn die Webadressen sich in den Tabellenblättern nicht in der gleichen Excel-Zeile befinden sollten.

SVERWEIS in Excel
Die Formel veranschaulicht: Die Zelle H2 soll gefüllt werden. Excel gleicht mit dem SVERWEIS auf das Blatt „analytics“ zu. Dort steht der Wert in Spalte 2 (B). Über den Verweis und die Eingrenzung „0“ sowie den Spaltenbereich B bis F findet das Programm beim Abgleich der URLs die Übereinstimmung für die in A2 und holt aus B2 der Analytics den Wert für H2 im Übersichtsblatt.

Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Nachdem Sie alle Daten in die Exceltabelle übertragen haben, nehme Sie sich die erste URL, die in Zeile A2 stehen sollte (A1 ist in unserer Beispieldatei die Überschrift der Datenreihe). Klicken Sie in das erste leere und zu füllende Datenfeld.
  2. Kopieren Sie die Formel hinein.
  3. Passen Sie die Formel an: Für „datenblatt“ nutzen Sie den Tabellenblattnamen, dessen Daten Sie übertragen möchten. „A:F“ ersetzen Sie mit den Spalten, die auf dem Datenblatt alle Daten enthalten. „2“ ersetzen Sie mit der Spaltennummer, in der die gesuchten Daten stehen, die Sie in die Zellen übertragen möchten.
  4. Anschließend sollte in der Zelle der gleiche Wert stehen wie in der auszulesenden Ursprungszelle.
  5. Klicken Sie die Zelle rechts unten an, halten sie die Maus gedrückt und ziehen Sie die Zelle über die ganze Spalte nach unten. Dabei überträgt Excel das Format und passt in jeder Zeile den Wert „A2“ so an, dass in jeder Zeile die ganz vorn in Spalte A stehende URL als Basis für den Datenabgleich gilt.
  6. Passen Sie auf diese Weise alle Spalten an, indem Sie in Zeile 2 starten, die Formel anpassen und Sie dann das Format in die ganze Spalte übertragen.
  7. Kontrollieren Sie die Daten stichprobenartig.

Ist alles erledigt, sollte Ihre Excel-Datei nun in der ersten Spalte die URLs zeigen und in den weiteren Spalten alle importierten Daten, die zu den jeweiligen URLs gehören. Prüfen Sie die Datei wirklich sorgfältig. Denn diese Daten sind nun die Grundlage für die weitere Beurteilung des Contents und allen daraus resultierenden Arbeiten.

Workflow für das weitere Content-Audit definieren!

Jetzt ist alles nach URLs sortiert und in einer Zeile zusammengefasst. Damit beginnt die eigentliche Arbeit: die Beurteilung des Inhalts. Dazu sollten Sie sich an einem festen Muster orientieren, wie Sie die einzelnen Seiten bzw. URLs prüfen. Wenn Sie in einem Team an dem Audit arbeiten, ist zudem eine klare und einheitliche Kennzeichnung der Resultate äußerst sinnvoll. Kurz: Sie sollten einen Workflow definieren, wie Sie vorgehen, wie Sie die Seiten einordnen und welche Resultate daraus folgen.

Auch an dieser Stelle kann ein Excel-Sheet oder eine Erweiterung der gerade erstellten Datenmenge nützlich sein. Notieren Sie für jede URL den Status in vier Abstufungen:

  • okay – Seiten mit guten Werten und einer angemessenen Inhaltsstruktur;
  • optimieren – Seiten mit mäßigen oder guten Werten, aber eher schwachem Inhalt;
  • prüfen – Seiten mit widersprüchlichen Daten oder Seiten mit schlechten Daten, aber wichtigem Inhalt;
  • löschen – Seiten mit schwachen Daten und verzichtbarem Inhalt.

Sie vermissen an dieser Stelle vielleicht quantitative Eckwerte. Wann zeigt eine Seite schlechte Daten? Solche Eckwerte lassen sich allgemein jedoch kaum definieren. Sie hängen von Trafficdaten, der Gesamtzahl an Links, Rankings und vielen weiteren Faktoren ab. Als Faustregel lässt sich für jede Spalte ein Durchschnittswert bilden und jede Zeile mit diesem Wert abgleichen. Allerdings ist eine gute fachliche Einschätzung vor dem Hintergrund der Strategie auch bei der quantitativen Beurteilung wichtiger als eine nackte Zahl. Im Zweifelsfall werten Sie eine Seite mit „prüfen“. Steht der Workflow, geht es los.

Excel Datenblatt Content Audit
So könnte Ihre Datei nach einer ersten quantitativen Einschätzung aussehen.

Content-Audit: die quantitative Beurteilung nackter Zahlen

Sie können nun die Tabelle Zeile für Zeile durchgehen. Ziel ist dabei, guten Content zu erkennen, mäßigen zu markieren, um ihn später zu verbessern, und schlechten zu löschen. Die genaue Einordnung ist nicht immer leicht. Das zeigen einige Beispiele:

  • Eine Unterseite mit 150 Wörtern Text und einer großen Absprungrate ist geradezu prädestiniert für das Löschen. Wenn diese aber einige gute Links generiert hat, wäre es fahrlässig, diese ins Leere laufen zu lassen.
  • Eine Unterseite mit ausführlichem Text, guter Struktur und dennoch schlechtem Ranking kann durchaus wichtig sein. Ist der Inhalt gut intern verlinkt und bringt vielleicht sogar Abschlüsse ein, sollten Sie ihn nach dem Audit durch gutes Content-Marketing stärken.
  • Ein Inhalt, der recht gut rankt und viele Nutzer anlockt, erfüllt möglicherweise die Anforderungen von Google an guten Content. Springen die Besucher jedoch schnell wieder ab, sollten Sie diese Seite inhaltlich überarbeiten, um die Nutzererfahrung deutlich zu verbessern. Das mündet idealerweise in noch bessere Rankings.
  • Eine Seite, die solide Zahlen aufweist, scheint eine Berechtigung zu haben. Passt sie aber thematisch vielleicht gar nicht mehr zum Geschäftsmodell, stellt sich die Existenzfrage: Löschen oder nicht.

Diese Beispiele zeigen, dass die Zahlen gute Hinweise geben, ob eine Seite gut ankommt und eine saubere Struktur aufweist. Dennoch sind solche nackten Zahlen immer mit Vorsicht zu bewerten. In Kombination aller Daten zu einer URL lässt sich jedoch eine Tendenz ablesen.

An dieser Stelle ist ein Hinweis wichtig: Setzen Sie noch nichts um! Neben dieser quantitativen Methode fließen auch qualitative Aspekte ein. Fügen Sie also nur ihre Einordnung und eventuell Bemerkungen zu Ihrer Tabelle hinzu. Mit dieser Kennzeichnung schließen Sie das quantitative Audit für jede einzelne Zeile ab. Anschließend gehen Sie zum qualitativen Content-Audit über.

Content-Audit: die qualitative Beurteilung des Inhalts

Nachdem Sie eine erste Runde mit den reinen Daten hinter sich haben, werden Sie bereits ein gutes Gefühl für die guten und schlechten Seiten Ihres Projekts haben. Das qualitative Content-Audit stellt nun vorrangig die mäßigen und schwachen Inhalte in den Mittelpunkt. Denn Sie müssen nun endgültig entscheiden, was mit diesen Seiten passieren soll. Das heißt: Bewerten Sie nun noch einmal alle Seiten und prüfen Sie, ob die Erkenntnisse der quantitativen Analyse mit dem Ist-Zustand des Contents zusammenpassen.

Nehmen Sie sich die Liste also noch einmal vor. Je nach Bewertung sollten Sie zur ersten Einschätzung noch eine Empfehlung als „To-do-Anweisung“ in die Liste einfügen und diese ggf. durch eine erläuternde Bemerkung ergänzen. Auch bereits bekannte oder ermittelte Keywords für den Text können Sie hier festhalten. Sofern Sie in einem Team arbeiten, sollten Sie außerdem den Bearbeiternamen und den Status der Arbeit als Prozessnotiz eintragen.

Bearbeitungen / Ergebnis
So könnte die Bearbeitung am Ende des Content-Audits aussehen. Schon jetzt sollten Sie Empfehlungen setzen und Bemerkungen ergänzen. Da häufig mehrere Personen an der Optimierung arbeiten, sollten Sie diese Vorgaben mit Keywords ergänzen, sofern relevant, und zusätzlich Namen und Status hinzufügen.

Eins sollten Sie im Hinterkopf haben: Nur weil die quantitativen Daten gut aussehen, müssen die Inhalte, die sie mit „okay“ markiert haben, nicht perfekt sein. Am Ende des Audits können Sie sich auch diese noch einmal vornehmen. Vielleicht können Sie aus der einen oder anderen Unterseite noch ein paar Prozent mehr herauskitzeln.

Welche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es für schwachen Inhalt?

Die qualitative Bewertung des Inhalts kann sehr ins Detail gehen. Es ist daher ratsam, bereits vor der Arbeit eine Checkliste zu erarbeiten, mit welchen Mitteln Sie wenig erfolgreiche Seiten verbessern möchten. Denn Sie werden nicht alle Inhalte mit den gleichen Onpage-Maßnahmen optimieren können. Rufen Sie sich auch noch einmal Ihre Content-Strategie und Ihre definierten Ziele in Erinnerung. Priorisieren Sie die Maßnahmen anhand dieser Basisausrichtung.

Typische Ansatzpunkte sind:

  • Ist der Text ausreichend gut und ausreichend lang? Fehlen bestimmte Details, gibt es fehlende Informationen? In solchen Fällen sollten Sie diesen Text komplett überarbeiten, erweitern und mit weiteren Details spicken. Alternativ können Sie den Content völlig neu verfassen.
  • Ist der Text zwar gut, wirkt aber wie eine Bleiwüste? In diesem Fall setzen Sie Zwischenüberschriften in H2 und H3 sowie Listen und ergänzen Fotos und vielleicht sogar ein Video. Das heißt: Lockern Sie die Struktur auf und fügen Sie Mediadateien hinzu.
  • Ist ein Text inhaltlich hervorragend und passt perfekt in die Content-Strategie? Weist er dennoch schwache quantitative Daten auf? Dann stärken Sie die Erreichbarkeit durch zusätzliche interne Verlinkungen. Prüfen Sie, ob das Nutzerverhalten Ihren Erwartungen entspricht. Gibt es eventuell Ansatzpunkte, doch noch Details zu verbessern? Setzen Sie auch Kleinigkeiten um.
  • Ist der Inhalt einfach genug über die Navigation zu erreichen? Idealerweise nutzen Sie den Zwei-Klicks-Ansatz. Das heißt: Von jedem Ort aus sollte jede Unterseite über zwei Klicks erreichbar sein. Sind jedoch sogar mehr als drei Klicks erforderlich, sollten Sie auch Ihre Seitenstruktur überdenken. Je mehr Klicks ein Nutzer benötigt, desto eher findet er den besten Content nicht und sucht bei der Konkurrenz weiter.
  • Gibt es mehrere Seiten, die sich um ähnliche Themen drehen? Lassen diese sich vielleicht mit einer ausführlichen Seite zusammenfassen? Kombinieren Sie in solchen Fällen die Inhalte bestehender Seiten. Nutzen Sie als Grundlage die URL, die in der quantitativen Betrachtung die besten Ergebnisse erreicht. Nicht vergessen: Löschen Sie die alten Seiten und leiten Sie die Adressen per 301-Redirect auf die neue Seite um. So gehen Ihnen externe Links nicht verloren. Zusätzlich sollten Sie prüfen, ob Sie die alten Adressen aus der Navigation entfernen und interne Links zu diesen URLs auf die neue Adresse ändern müssen. Durch das Zusammenfassen beugen Sie dem Keyword-Kannibalismus vor, bei dem sich mehrere Unterseiten gegenseitig thematisch so behindern, dass alle unzureichend ranken.
  • Ist ein Thema überflüssig, passt nicht in die Strategie und weist schwache Daten auf? Dann löschen Sie die Seite. In vielen Fällen ist es ratsam, die Adresse auf eine passende Kategorieseite oder einen anderen Inhalt umzuleiten. Das verhindert 404-Fehlerseiten („Inhalt nicht gefunden“).
  • Ist ein Thema völlig veraltet? Berichten Sie über eine Veranstaltung, die lange zurückliegt? Gibt es technische Ausführungen, die längst überholt sind? In solchen Fällen sollten Sie die Seiten tendenziell löschen, sofern diese nicht extrem gute Daten aufweisen. Vielleicht gibt es ja sogar neuere passende Berichte oder Themen, auf die Sie die alten Seiten umleiten können.
  • Sind die Interaktionsraten bei Seiten mit Call-to-action-Elementen nicht gut? Prüfen Sie, ob die Inhalte ausreichend nutzerfreundlich gestaltet sind. Ist das Formular oder der Button an der falschen Stelle eingebaut? Passen Farben und Design dazu? Gibt es Hürden wie zu viele Pflichtangaben? Vereinfachen und verschlanken Sie solche Inhalte und ihre Conversion-Prozesse. Speziell Landingpages sollten Sie zusätzlich intensiv vor dem Hintergrund der Nutzerfreundlichkeit prüfen.

Notieren Sie für jede URL, mit welchen Mitteln Sie Verbesserungen herbeiführen möchten. Ergänzen Sie damit die inzwischen bereits sehr umfassende Datei. Am Ende dieser Betrachtung wird aus der Übersicht der URLs mit allen Daten und ihren Notizen die Grundlage, um das Content-Audit in die Umsetzungsphase zu überführen. Nach der Analyse und der eigentlichen Inventur folgt nun also die tatsächliche Optimierung der einzelnen Inhalte.

Inhalte verbessern:  Wie können Sie die Ergebnisse des Content-Audits umsetzen?

Sie haben jetzt eine große Liste erstellt. Darin enthalten sind sicher einige Löschkandidaten und vermutlich eine recht beachtliche Zahl von verbesserungswürdigen Inhalten. Das Löschen (mit Umleitung und anpassen der internen Links) ist relativ einfach, Fotos und Videos – soweit vorhanden – lassen sich ebenfalls zügig ergänzen. Aber Sie stellen sich vielleicht die Frage: Wie sollen Sie nur die Text-Inhalte optimieren?

Sie können diese Arbeit selbstverständlich an einen guten Dienstleister auslagern. Aber auch dann sollten Sie Vorgaben machen, was genau zu erledigen ist. Einige Textdetails lassen sich sicher mit Ihren Fachkenntnissen des Themas Ihrer Webseite ergänzen. Aber Struktur des Inhalts, die passende Ausrichtung auf die immer wichtigere Suchintention sowie die gut formulierten Sätze und das Vermeiden von Fehlern sind Expertenwissen.

Die Brücke zu solchem Expertenwissen schlagen einige Tools für Onpage- und Textoptimierungen. Diese Hilfsmittel ersetzen keinen guten Text. Sie unterstützen Sie aber auf dem Weg dahin. Zuvor hilft jedoch ein kurzer Ausflug in die Theorie.

Relevanz und die Termfrequenz

Guter Inhalt sollte die Nutzerintention treffen. Es ist ein Unterschied, ob die Besucher Ihrer Webseite etwas kaufen möchten oder eine bestimmte Information suchen. In beiden Fällen sollte der Inhalt zur Suchintention passen.

Damit Google Ihre Seite entsprechend anzeigt, sollte sie jedoch auch eine bestimmte Relevanz zu den Suchbegriffen aufweisen. Es reicht für eine Bank zum Beispiel heute nicht mehr aus, ein knackiges Hauptkeyword wie „Kredit“ möglichst häufig im Text unterzubringen. Vielmehr gehören auch verwandte Begriffe hinzu, die das Hauptkeyword umschreiben und näher definieren, in der Regel in dessen Nähe auftauchen und nicht zuletzt auch die Suchintention beantworten. Zu Kredit gehören zum Beispiel Worte wie „günstig“, „Vergleich“, „Zinsen“, „Kreditrechner“, „Online“ sowie Bankennamen und viele mehr.

Verwandte Suchanfragen bei Google nutzen
Termsuche leicht gemacht: Bei der Suche nach „Kredit“ zeigt Google oben Suchvorschläge an (links), die bereits relevante Begriffe bzw. häufig genutzte Begriffe enthalten. Unten auf der Seite (rechts) finden sich weitere Begriffe, die ein Text zum Thema enthalten sollte.

Je größer die Relevanz des übrigen Textes für einen Suchbegriff und die damit verbundene Nutzerintention ist, desto eher wird Google den Inhalt der Seite als Antwort auf Suchanfragen anzeigen. Der Content ist nicht alleiniger Grund, warum eine Seite oben steht oder nicht. Aber schlechter Content wird selten dauerhaft weit oben zu finden sein.

WDF*IDF als Berechnung der Term-Anzahl

Welche Begriffe für ein Keyword relevant sind und wie häufig diese im Text vorkommen sollten, lässt sich mit einer Formel ausrechnen: WDF*IDF. Diese Formel ist sehr komplex. Vereinfacht gesagt setzt WDF*IDF die Häufigkeit eines Begriffs innerhalb eines Dokuments, also der eigenen Unterseite, ins Verhältnis zur Häufigkeit des Begriffs in anderen Dokumenten, also anderen Webseiten. Dieses Verhältnis zeigt Ihnen, ob Ihre Seite bestimmte Begriffe ausreichend häufig beinhaltet, um mit den Top-Seiten in den Ergebnislisten bei Google mithalten zu können.

Die gute Nachricht: Sie müssen das nicht selbst ausrechnen. Denn es gibt eine Reihe von Tools wie das von TermLabs.io, die für Sie Ihre einzelnen Seiten mit der WDF*IDF-Formel analysieren. Das Ergebnis ist in der Regel eine Liste mit der Häufigkeit von Keywords, die auf Ihrer Seite vorhanden sind und eine Liste von Keywords mit deren Häufigkeit, die auf anderen Seiten vorhanden sind. Typisch ist ein Vergleich zwischen Ihrer Seite und den fünf oder zehn Top-Suchergebnissen zum untersuchten Keyword bei Google.

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TermLabs.io unterstützt Sie bei datenbasierten Textanalysen und gilt als Geheimwaffe für Contentanalysen und -bewertung. Zu Recht!

zum Tool

Der Nutzen liegt auf der Hand: Orientieren Sie sich an den für Google besten Seiten zum Suchwort, können Sie bestimmte Begriffe in Ihrem Text häufiger nutzen oder reduzieren oder neue hinzufügen. Das Ergebnis wird technisch betrachtet ein Text sein, der in der Theorie den Top-Ergebnissen mehr als zuvor ähnelt und deshalb ebenso relevant ist. Die Chancen auf ein besseres Ranking könnten steigen.

In der Praxis funktioniert das häufig, aber nicht immer. Gute Texte umfassen ohnehin alle relevanten Begriffe für ein Keyword. Es gibt außerdem ein Risiko beim Vorgehen nach WDF*IDF: Wenn Sie sich nur nach den Top-Seiten richten, verwässern Sie den eigenen Charakter Ihres Inhalts und müssten theoretisch bei jeder Rankingänderung der Top-Seiten ihren Inhalt neu anpassen.

Richtiger ist daher, die typischen Begriffe in angemessener Häufigkeit zu verwenden und zusätzlich einen Mehrwert zu bieten, den die anderen Seiten nicht aufweisen. Durch den Mehrwert verändert sich jedoch zugleich die Wortverteilung und -häufigkeit. Daher ist die WDF*IDF-Formel zwar ein guter Ansatz für Optimierungen, aber nur ein grober Richtwert, den Sie selbst durch gute Ideen und Zusatzinformationen mit Leben füllen sollten.

Tools zur Textoptimierung

Die WDF*IDF-Formel ist ein möglicher Weg, um den eigenen Text relevanter werden zu lassen. Die Idee dieser Berechnung ist zugleich eine der Grundlagen, auf denen viele weitere Content-Analyse-Tools aufgebaut sind. Mit diesen können Sie bequem ein paar Inspirationen auf Basis der Formel erhalten. Zusätzlich bieten diese Tools weitere Aspekte der Textanalyse. Diese reichen von SEO-Metriken bis hin zur Rechtschreibkorrektur. Alle können dazu beitragen, dass Ihr Content besser wird. Welche Sie nutzen oder ob Sie sogar ganz auf den Einsatz von solchen Hilfen verzichten können, bleibt ganz Ihnen überlassen.

Texte optimieren mit Searchmetrics Content-Experience

Searchmetrics hat eine Enterprise-Lösung im Programm. Darin enthalten ist die Content-Experience als ein Baustein einer ganzen SEO-Suite. Dieser Teilbereich unterstützt Sie dabei,

  • vorhandene Texte zu analysieren,
  • passende verwandte Suchbegriffe zu finden,
  • die Suchintention zu treffen,
  • den eigenen Content (auch vor Veröffentlichung) mit den Top-Seiten zu vergleichen.

Mit diesen Einzelpunkten können Sie über Searchmetrics einen leistungsstarken und erfolgsorientierten Workflow installieren. Ein gutes Beispiel sind die Briefings. Erstellen Sie die Texte über das Tool, erhalten Sie zu den bereits veröffentlichten oder geplanten Artikeln eine Auswertung.

Searchmetrics Content Analyse
Ein Klick auf „Briefing öffnen“ ergibt eine Übersicht für einen Artikel über das kleine Mittelgebirge Deister in Niedersachsen. Diese können Sie rechts mit „Content-Optimierung“ anpassen. Nun sehen Sie die wichtigsten Begriffe des Textes und die Häufigkeit gegenüber der Konkurrenz. So finden Sie schnell Lücken und überstrapazierte Begriffe. Passen Sie Ihren Text an, erreichen Sie möglicherweise bessere Platzierungen.

Auch die Content-Analyse von Searchmetrics ist interessant. Sie können darüber bereits rankende Seiten analysieren, was für das Content-Audit von großem Nutzen ist. Das ist über den Punkt Content-Analyse möglich. Sie können dort Keywords und URLs eingeben. Nach einiger Zeit erhalten Sie eine Auswertung. Unter einer grafischen Übersicht finden Sie eine Tabelle mit drei Reitern. Darin schlägt das Tool Ihnen Keywords vor, die Sie berücksichtigen sollten.

Searchmetrics Keywords
Wieder geht es um den Deister. Die empfohlenen Keywords haben Sie hoffentlich ohnehin berücksichtigt. Unter den empfohlenen Begriffen (recommanded) finden Sie weitere Vorschläge. Ebenso unter zusätzlichen, optionalen Wörtern („additional“). Der Wert dieser Auflistung liegt nicht allein in den Begriffen, sondern in der gezählten Häufigkeit bei der Konkurrenz. Sie bekommen ein Gefühl, ob Begriffe zu oft oder zu selten im Text vorkommen – oder fehlen.
Ein weiteres nützliches Feature für das Content-Audit ist der in der grafischen Oberfläche verlinkte Punkt „Wettbewerber“. Klicken Sie darauf, erhalten Sie die Top 10 der Suchergebnisse bei Google mit der Wortanzahl des dort vorgefundenen Textes sowie oben die durchschnittliche Wortzahl. Sie haben so die vermutlich ungefähr benötigte Wortzahl im Blick, die Sie für eine Platzierung auf der ersten Seite bei Google benötigen. Wie immer gilt: Diese Angaben sollten Sie als statistischen Wert betrachten, nicht als echte Empfehlung.

Es gibt eine Reihe von weiteren Tools, die ähnlich funktionieren. Dazu zählt unter anderem Ryte. Dieses nutzt ebenfalls eine Systematik, die sich an WDF*IDF anlehnt und generiert daraus Content-Vorschläge.

Fragen finden mit Answer The Public

Gute Texte beantworten Fragen. Wenn eine Seite im Content-Audit schwach abschneidet, können FAQ oder in Absätzen beantwortete Fragen zum Thema den Inhalt deutlich aufwerten. Welche Fragen für ein Thema relevant sind, lässt sich bei Google über die vorgeschlagenen Suchbegriffe, verwandten Suchen oder innerhalb der ersten Ergebnisseite beantworteten Fragen feststellen. Wer mehr möchte, muss auf kostenpflichtige Tools zurückgreifen wie Termlabs.io.

Eine kostenlose, allerdings englischsprachige Alternative ist Answer The Public. Die Webseite bietet zu einem Suchbegriff grafisch aufbereitete Fragen und Keywordkombinationen. Auch wenn die deutschen Ergebnisse noch nicht optimal sind, bietet diese Webseite einen guten ersten Überblick. Achtung: Die Zugriffe sind auf wenige Suchen am Tag beschränkt.

AnswerThePublic Tool
Answer The Public bietet einige Einblicke in mögliche Suchphrasen zum Keyword „Bundestagswahl“.

Textstruktur und Meta-Angaben optimieren

Inhalt ist nicht alles. Sie erinnern sich an die Daten aus dem Screaming Frog. Diese sollten Sie prüfen und ggf. optimieren. Denn damit lassen sich Punkte beim Google-Algorithmus und bei Nutzern gleichermaßen sammeln.

URL

Die URL hat nur eine geringe Relevanz für das Audit. Dennoch sollten Sie diese gleich mitprüfen: Achten Sie auch auf Groß- und Kleinschreibung (ideal ist nur klein), Canonical-Tags (vermeiden Sie dadurch doppelte Inhalte) und die Länge der URLs (kürzere sind nutzerfreundlicher). Außerdem sollte die Pfad-Struktur (zum Beispiel „domain.tld/ordner/ordner/name“ der Webseitenstruktur bzw. Navigationsstruktur entsprechen. Diese Dinge sind für das Content-Audit jedoch zweitrangig.

Status-Code

Auch wenn der Punkt eher technisch ist, sollten Sie den Status-Code prüfen. Er sollte 200 (okay), 301 (permanent umgeleitet) oder 404 (Inhalt nicht gefunden) sein. Andere Codes deuten auf Probleme hin. Sie sollten diese mit Hilfe der Angaben in der Search Console lösen.

Meta-Title

Der Meta-Title ist eines der wichtigsten Signale für Google und hat einen Einfluss auf das Ranking. Daher gehört ein Begutachten dieser Angaben zum Content-Audit. Vermeiden Sie Dopplungen, setzen Sie sinnvoll Keywords ein und versuchen Sie, die Intention der Suchenden komprimiert zusammenzufassen. Mehr Informationen zum Meta-Title finden Sie hier.

Meta-Description

Die Meta-Description ist eine kurze Beschreibung des Webseiteninhalts. Diese zeigt Google idealerweise – aber nicht immer – in der Suche an. Sie ist nicht relevant für das Ranking, kann aber die Anzahl der Klicks positiv beeinflussen. Daher haben diese Kurzbeschreibungen eine Relevanz für das Content-Audit. Denn eine schlechte Description kann zu weniger Traffic führen. Wenn andere Daten auf einen schwachen Inhalt hindeuten, dieser aber gut ist und auch die Nutzerakzeptanz gut ist, sollten Sie im ersten Arbeitsschritt die Description optimieren und die anderen Daten nach einiger Zeit erneut prüfen. Ausführlichere Informationen zur Meta-Description finden Sie hier.

Meta-Description
Bei der Suche nach „Meta-Description“ zeigen einige der Ergebnisse in den angezeigten Meta-Descriptions nur reine, häufig gekürzte Fließtextinfos (roter Pfeil). Ein Ergebnis hat einen Aufforderungscharakter und bietet Mehrwert. Das verspricht tendenziell mehr Klicks!

H1/H2

Die Überschrift und die weitere Überschriftenstruktur auf der Unterseite bietet Ihnen ebenfalls einen Ansatz zur Optimierung. In der H1-Überschrift sollte das wichtigste Keyword, eventuell die Nutzerintention sowie kurze, aber aussagefähige Bindewörter enthalten sein. Die Optimierung der H1 ist ein wichtiger Teil der Onpage-Maßnahmen. Ihr Content erhält dadurch einen verständlichen Titel. Achten Sie darauf, dass die Länge knapp bleibt. Rund 35 – 50 Zeichen sind besser als nur zehn oder mehr als 60. Nehmen Sie das jedoch nur als Faustformel.

Innerhalb des Textes sollte die H1-Hierarchie nur einmal vorkommen. Dagegen kann die H2 als nachgeordnete Überschrift häufiger vorkommen. Auch diese sollten Sie mit Keywords und Suchintentionsphrasen sinnvoll spicken. Die Länge darf hier deutlich über die der H1 hinausgehen, sollte aber möglichst nur eine, maximal zwei Zeilen umfassen. Sollte gar keine H2 vorhanden sein, sollten Sie prüfen, ob Sie eine oder mehrere sinnvoll in den Content einbauen können.

Heading Tags
Nutzen Sie Überschriftenformate wie H1 sowie H2 und H3, ordnen Sie diese aber logisch an.

Wichtig: Achten Sie auf eine logische Anordnung. Nach der H1 kommt immer eine H2, danach eine H3 oder eine weitere H2. Von der H3-Ebene können Sie auf H4 wechseln, auf H3 bleiben oder auf H2 zurückkehren. Springen Sie nicht von H2 auf H4. Sie können aber von H4 auf die H2-Ebene zurückkehren. Die Ordnung der Überschriften soll logisch und strukturierend sein.

Wortzahl

Die Wortzahl ist für das Ranking laut Google nicht relevant. Allerdings benötigen Sie einen zur Suchintention passenden Inhalt. Dieser bedingt einen Text oder anderen Inhalt mit relevanten Keywords als Signal. Das lässt sich selten in nur 50 oder 100 Wörtern abdecken. Viele Webseiten nutzen Texte zwischen 500 und 1.500 Wörtern. Aber wie lang Ihre Texte sein sollten, ist von vielen weiteren Faktoren abhängig. Speziell beim Content-Audit sollten Sie die Textlänge vor dem Hintergrund von Einstiegen und Ausstiegen in Ihre Webseite, der Absprungrate, der Verweildauer und von der Conversion Rate betrachten.

Screaming Frog Wortanzahl
Screaming Frog ermittelt für Sie die Wortzahl auf den jeweiligen Seiten. Sie erkennen kurze und besonders lange Seiten mit einem Blick. Exportieren Sie die Daten in eine Excel-Datei können Sie weitere Berechnungen durchführen – zum Beispiel den Durchschnittswert ermitteln.

In der Liste haben Sie mit dieser Zahl einen guten Überblick, ob es Seiten mit auffällig wenigen oder vielen Wörtern gibt. Mit dieser Erkenntnis finden Sie schneller Seiten, die stark vom Standard abweichen, überflüssig oder zu optimieren sind.

Lesbarkeitsindex prüfen

Der beste Text nutzt nichts, wenn ihn keiner Lesen kann. Um Fachchinesisch, gestelzte Formulierungen und andere Dinge zu vermeiden, können Sie den Lesbarkeitsindex überprüfen. Es gibt verschiedene Ansätze. Die meisten zielen darauf ab, Texte anhand von Satzlängen, Silbenzahl, Fremdwörtern und passiver bzw. aktiver Verbform zu bewerten. Die Ergebnisse sind häufig eingeteilt in Stufen der Verständlichkeit. Ein bekannter Index ist der LIX. Diesen können Sie unter anderem bei Psychometrica prüfen. Ein ähnliches Konzept verfolgt unter anderem der Fleschindex. Dieser reicht von 0 (sehr schwer) bis 100 (sehr leicht).

Fleshindex
Die Einleitung einer frühen Version dieses Artikels zum Content-Audit erzielte einen LIX von 46,8 und damit einen mittleren Komplexitätsgrad. Für dieses umfassende und komplexe Thema ist das ein guter Wert. Für Fachthemen wäre ein hoher oder sehr hoher LIX eventuell auch vertretbar.

Jeder Lesbarkeitsindex ist optional für das Audit. Speziell bei Content, der komplexe Themen beinhaltet, kann er aber hilfreich bei der Verbesserung der Nutzererfahrung sein.

Beachten Sie, dass je nach Zielpublikum und Thema auch ein schlechter Indexwert gut genug sein kann, während ein gutes Ergebnis nicht immer optimal sein muss (bspw. wirkt eine zu leichte Sprache bei wissenschaftlichem Fachpublikum häufig negativ). Verschiedene Tools können zudem unterschiedliche Werte ergeben.

Doppelten Content vermeiden und Plagiate finden

Wenn Ihr Content über mehrere URLs zu finden ist, kann das nachteilig sein. Das gilt vorrangig, wenn einzelne Seiten Ihres Projektes über mehrere URLs erreichbar sind. In solchen Fällen kann ein Canonical-Tag eine Lösung sein, um Crawling- und Rankingprobleme zu beheben.

Aus SEO-Sicht ist eine Übereinstimmung mit Content auf fremden Seiten weniger wichtig. Dennoch sollten Ihre Artikel möglichst unverwechselbar und eigenständig sein. Beim Einkauf von Texten können Sie solche Eigenschaften prüfen. Das gilt insbesondere, wenn Sie mit der WDF*IDF-Formel arbeiten. Denn je nach Textlänge kommt es bei stark optimierten Texten fast zwangsläufig zu Ähnlichkeiten. Zusätzlich sichern Sie sich gegen Plagiate und Urheberrechtsverletzungen auf Ihrer Webseite ab. Es gibt einige Tools wie PlagAware oder Copyscape, mit denen Sie Texte prüfen können. Das ist für das Content-Audit optional.

PlagAware
PlagAware unterstützen Sie dabei, Ihre Inhalte auf „Einzigartigkeit“ zu prüfen und „unique Content“ sicherzustellen.

Korrekturen mit dem Duden Mentor

Sie sind überzeugt, dass Ihr Text inhaltlich gut ist? Wunderbar! Dann ist es an der Zeit, die letzten Flüchtigkeitsfehler zu beseitigen. Vielleicht nutzen Sie Word mit einer Rechtschreibkorrektur. Das mag schon einige Fehler beseitigen, allerdings ist die Prüfung unzureichend. Etwas besser funktioniert das Online-Tool Duden Mentor auf duden.de.

Duden nutzen für den Content-Audit
Der Duden Mentor ist ein starkes Tool, um letzte Fehler zu korrigieren. Hier ist ein „s“ zu viel im Wort.

Auch wenn Sie mit dem Mentor nicht immer alle Fehler damit finden, sollten Sie dieses Angebot nutzen, bevor Sie Texte live stellen. Je weniger Fehler im Text enthalten sind, desto besser ist es.

Erfolgreicher mit einem Content-Audit

Ein Content-Audit ist keine schnell erledigte Aufgabe. Der Aufwand der Datenerhebung, der Bewertung aller Inhalte und nicht zuletzt die strukturellen und inhaltlichen Verbesserungen des Contents lohnen sich. Wenn Sie diese Aufgabe regelmäßig angehen und konsequent umsetzen, steigern Sie die Qualität Ihres Contents.

Die SEO-Weisheit „content is king“ kommt nicht von ungefähr. Sie punkten im Internet mit erstklassigen und gut strukturierten Inhalten, mit denen Sie die Intention der Nutzer vorhersehen, Fragen beantworten und die technischen Anforderungen von Suchmaschinen erfüllen. Das Resultat sind Rankingverbesserungen, mehr Nutzerinteraktion und mehr Umsätze.

Ein datengetriebenes Content-Audit unterstützt Sie dabei. Machen Sie aus Bleiwüsten aufregende Inhalte. Machen Sie aus schwachem Content spannende Angebote. Feilen Sie an der Struktur und an der Präsentation. Und, ja, löschen Sie im Zweifelsfall auch Content. Je besser Ihr Inhalt insgesamt ist, desto eher überzeugen Sie Menschen und Suchmaschinen – und desto größer wird Ihr Erfolg sein.

Fragen kostet nichts!
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Sie haben noch offene Fragen zum Content-Audit oder benötigen Unterstützung bei einer Bestandsaufnahme und Bewertung Ihrer Inhalte? Dann lassen Sie es mich wissen! Gern ergänze ich meine Anleitung oder unterstütze Sie individuell.
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