Der Jahresbeginn ist traditionell der Zeitpunkt, an dem wir uns Neues vornehmen. Auch die SEO-Branche blickt rund um Silvester auf die Trends und Entwicklungen des kommenden Jahres, um daraus Handlungsempfehlungen für die Zukunft ableiten zu können. Weil mit 2020 aber nicht nur ein neues Jahr, sondern gleichzeitig ein neues Jahrzehnt beginnt, wollen wir die Gelegenheit nutzen, fundamentale Vorsätze zu formulieren, statt über Prognosen zu spekulieren. Denn nur wenn du das richtige Mindset besitzt, bist du für die wilde Zukunft der Suchmaschinenoptimierung gerüstet.

Die 20er-Jahre des 21. Jahrhunderts sind angebrochen. Und eins steht schon jetzt fest: Die kommenden Jahre werden die spannendsten in der Geschichte der Suchmaschinenoptimierung. Im vergangenen Jahr hielt uns Google mit zahlreichen Updates auf Trab, die kaum Zeit zum Verschnaufen boten. SEO ist so komplex und dynamisch, wie nie zuvor.

SEO-Mindset entscheidet über Erfolg oder Misserfolg

Um als SEO auch in Zukunft erfolgreich zu sein, bedarf es längst mehr, als ein paar Tools und Kniffe. Der SEO-Erfolg hängt von der richtigen Denkweise und den persönlichen Glaubenssätzen ab. Oder wie man heute sagt: dem Mindset. Ein Buzzword, das derzeit in aller Munde ist. Auch wenn der Begriff inflationär verwendet wird, lohnt es sich auch im SEO-Kontext darüber nachzudenken. Denn auch SEOs benötigen die richtige Einstellung, um langfristig erfolgreiche Konzepte und Strategien entwickeln zu können.

Dass, der Begriff des Mindsets derzeit so arg strapaziert wird, mag auch damit zusammenhängen, dass er im Englischen so treffend ist und sich nur schwer ins Deutsche übersetzen lässt. Das Mindset ist die Gesamtheit unserer Intentionen und Werte, Wahrnehmungen und Überzeugungen. Es spiegelt wider, wie wir denken, wie wir handeln und warum wir Dinge tun.

Neue Herausforderungen erfordern ständiges Umdenken

Die Ausrichtung des eigenen Mindsets ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Zukunft. Wer zum Beispiel nicht offen, flexibel, lernwillig, experimentierfreudig und innovationsfähig ist, der kann dauerhaft kein erfolgreicher SEO sein. Wer ständig darüber jammert, dass früher alles einfacher war und mit Blick auf Zero Click Searches das Ende der Suchmaschinenoptimierung prophezeit, kann seinen Job gleich an den Nagel hängen.

Stattdessen sollte unser Mindset so gestrickt sein, dass wir die zweifelsohne nicht einfachen Veränderungen der Zukunft als Chance statt als Gefahr betrachten. Was anderes bleibt uns ohnehin nicht übrig. Denn Google wird sein Ding durchziehen, die Interessen der Nutzer weiter knallhart in den Mittelpunkt stellen und dabei keine Rücksicht auf SEOs und Webmaster nehmen.

Die, die ihre Schwerpunkte entsprechend setzen, Google und seine Nutzer zu verstehen versuchen, langfristig statt kurzweilig denken und dabei maximal agil bleiben, werden auch in Zukunft mit einer guten Sichtbarkeit, guten Rankings und organischem Traffic belohnt werden.

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7 Denkanstöße für die neuen 20er-Jahre

Die folgenden SEO-Vorsätze für das kommende Jahrzehnt sollen dir dabei helfen, das richtige Mindset zu finden, damit diese 20er-Jahre zumindest für dich persönlich als die Goldenen Zwanziger der Suchmaschinenoptimierung in die Geschichte eingehen.

Lerne Google zu verstehen

Wer verstehen will, wie Suchmaschinenoptimierung funktioniert, muss verstehen, wie Google tickt. Denn die Suchmaschine überlässt nichts dem Zufall. Jedes Update des Algorithmus hat das Ziel, die Suchergebnisse wieder ein Stück weit besser zu machen.

Denn genau diese guten Suchergebnisse sind es, die Google so erfolgreich machen. Der Nutzer findet mit Google, wonach er sucht. Das hat die Suchmaschine zum weltweiten Marktführer und zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht. Genau diesen Status möchte Google auch in Zukunft behalten.

Rich Snippets, Knowledge Panels, Fraggles und Co. sind Googles Antwort auf das Nutzerbedürfnis nach immer schnelleren und kompakteren Informationen, die sich auch unterwegs leicht konsumieren lassen. Das kann man gut oder schlecht finden. Fakt ist: Der User nimmt es dankbar an und Google gibt ihm, was ihm gefällt.

Versuche zu verstehen, was Google leitet. So wie du dich fragen solltest, warum du tust, was du tust, solltest du analysieren, was Google verändert und deine persönlichen Schlüsse daraus ziehen. Verständnis ist die Grundlage für zielorientiertes Handeln.

Stelle den User in den Mittelpunkt

Obwohl die User Experience bereits seit dem Panda-Update 2011 einen höheren Stellenwert hat, gibt es immer noch Webmaster und SEOs, die ihre Zielgruppe völlig außer Acht lassen. Noch immer wird viel zu oft für die Suchmaschine, statt für den Besucher optimiert.

Dabei ist das semantische Verständnis von Google mittlerweile so gut, dass die Suchmaschine ziemlich genau weiß, was der Nutzer möchte. Ihm genau das zu bieten ist nur möglich, wenn du seine Absichten und Bedürfnisse kennst. Das beginnt schon bei der Suchintention und endet erst, nachdem der Besucher deine Website schon lange wieder verlassen hat.

Dein Content muss nicht nur die Fragen beantworten und Probleme lösen, die die Suchmaschinennutzer umtreibt. Zur User Experience gehört auch, diesen Content leicht konsumierbar zu machen. Stellschrauben dafür gibt es jede Menge.

Erliege nicht dem Trugschluss, dass sich der User schon sucht, was er braucht. Wenn du es ihm nicht auf dem Präsentierteller servierst, ist er innerhalb von Sekunden bei deiner Konkurrenz. Frage dich deshalb bei allem, was du tust, ob es userorientierten Prinzipien folgt. Es gilt der alte Marketinggrundsatz: Der Empfänger hat immer Recht!

Nutze leicht zugängliche Content-Formate

Dieser Vorsatz knüpft nahtlos an den User-Fokus an. Text ist zweifelsohne nach wie vor das wichtigste Content-Format, weil Google ihn am besten verarbeiten und analysieren kann. Aber gleichzeitig werden die Internetnutzer immer lesefauler. Versteckt sich die von ihnen gesuchte Information in einer Textwand, klicken sie gleich weiter zum nächsten Suchergebnis.

Content Design ist eine Lösung. Aber viel zu selten beschäftigen wir uns mit alternativen Content-Formaten. Dabei werden die SERPs immer situativer. Bilder, Videos und Audioinhalte sind in den Suchergebnissen mittlerweile ähnlich präsent wie Textangebote. Google versteht ihren Inhalt immer besser und stellt seinen Nutzern genau den Ausschnitt zur Verfügung, der zur Suchintention passt.

Wenn du dich lediglich auf Text und Bild konzentrierst, läufst du Gefahr den Anschluss zu verlieren. Zum Beispiel an den Wachstumsmarkt der Sprachassistenten, der die Voice Search befeuert. Hier sind keine langen Aufsätze gefragt, sondern leicht verdauliche Content-Schnipsel, die ohne Umschweife auf den Punkt kommen.

Erschließe neue organische Traffic-Quellen

Neue Content-Formate zu erschließen macht gleich aus mehreren Gründen Sinn. Ein einmal recherchiertes Thema für verschiedene Formate aufzubereiten ist nicht nur vom Arbeitsaufwand effizient, sondern erhöht natürlich auch die Sichtbarkeit im World Wide Web. Geschickt angestellt, gelingt es über Facebook, Instagram, YouTube, Podcast und Co. neue Besucher auf die Website zu locken.

Das Erschließen neuer Traffic-Quellen wird in Zukunft ein großes Thema werden. Noch immer fokussieren sich zu viele SEOs ausschließlich auf Google. Natürlich ist der organische Traffic über die Suchmaschine fast unschlagbar, wenn du es geschafft hast, ein gutes Ranking zu erzielen.

Doch die Anzahl der Nutzer, die Google bis auf die Website durchreicht, sinkt. Mit Fraggles wird Google in Zukunft immer mehr Antworten direkt in den Suchergebnissen geben. Ein Klick zur Quelle ist möglich, aber vielfach nicht mehr nötig. Und überhaupt: In einer Answer Box beispielsweise findet halt nur eine Seite Platz.

Sich unabhängiger zu machen und eventuelle Traffic-Verluste zu kompensieren gelingt nur, wenn du die Augen offen hältst und Alternativen ausprobierst. Manchmal finden sie sich sogar im Google-Kosmos selbst. Betreibst du bereits aktiv Local SEO und profitierst von der Präsenz im Local Pack, im Knowledge Graph und auf Google Maps? Werden deine Nachrichten auf Google News gelistet? Nutzt du Google Shopping?

Schau über den Tellerrand hinaus. Google ist wichtig und wird wichtig bleiben. Aber du kannst deine Abhängigkeit und damit auch dein Risiko reduzieren.

Werde zur Autorität in deiner Branche

Content ist nur etwas wert, wenn er Mehrwert liefert. Fundierte Informationen, die zu konkreten Lösungen beitragen, machen eine Website wirklich interessant. Sie verleiten zum Aufruf, senden hervorragende Nutzersignale und lassen Besucher wiederkehren.

Werde zur Autorität in deiner Branche, indem du deine Themen holistisch aufbereitest. Dein Content ist erst dann gut genug, wenn du zu einer festen Anlaufstelle in deiner Branche geworden bist. Wenn du Informationen bietest, die die Nutzer – zumindest in dieser Form – nur bei dir finden.

Um solchen Content liefern zu können, musst du Experte/Profi in deinem Fach werden. Wenn du das bist, solltest du dich proaktiv als solcher positionieren. Ein einfaches Mittel dafür sind Autorenboxen oder “Über mich”-Seiten. Sowohl die Besucher als auch Google wissen es zu schätzen, wenn der Autor weiß, wovon er spricht.

Als Autorität bist du gleichzeitig eine Marke, die aus der Masse an Wettbewerbern hervorsticht. Brand Building ist längst Bestandteil einer jeden guten SEO-Strategie.

Denke mehr in Entitäten

Entitäten sind die Zukunft der Suchmaschinenoptimierung. Sie bezeichnen einen kompletten semantischen Raum, der bedient werden will. Deshalb geht der Trend immer mehr zu holistischen Seiten, die ein Thema möglichst allumfassend behandeln.

Gelingt es dir, dich bei Google für eine Entität ins Spiel zu bringen, hast du gute Chancen darauf, die heißbegehrten Knowledge Panels zu besetzen. Wer hingegen nach wie vor ausschließlich auf URL- und Keyword-Basis denkt, der wird in diesem Jahrzehnt Sichtbarkeit und Rankingplätze einbüßen müssen.

Neben der Einbindung und Verknüpfung relevanter Entitäten hilft die Strukturierung von Daten nach Schema.org bei der Eroberung von Snippets und Fraggles. Es lohnt sich die SERPs genauestens zu beobachten und dabei eben nicht nur das eigene Ranking zu checken, sondern auch neue Darstellungsformen zu analysieren.

Bleibe neugierig und denke “out of the box”

SEO verändert sich rasant, das wurde bisher in jedem Vorsatz deutlich. Der Job ist nichts für Gemüter, die gern klare Arbeitsanweisungen befolgen und Kontinuität bevorzugen. Wer als SEO erfolgreich sein will, muss neugierig bleiben, lernwillig sein und sich ständig neu motivieren.

Was gestern noch funktioniert hat, kann heute bereits überholt sein. SEOs müssen sich deshalb fortlaufend informieren, ständig Neues ausprobieren und vor allem neugierig bleiben. Denn nur wenn dir diese Dynamik und Agilität Spaß machen, wirst du langfristig am Ball bleiben. Und wir alle wissen: Gutes SEO braucht Zeit um zu wirken, ist dann aber umso nachhaltiger.

“Das haben wir schon immer so gemacht!” ist der Anfang vom Ende. Stattdessen solltest du regelmäßig die Perspektive wechseln und dir neue Anregungen suchen. Denn wer auch mal quer denkt und kreative Lösungsansätze verfolgt, kann zum Beispiel auch heute noch ein authentisches Linkprofil aufbauen.