Was kostet SEO? Welches Budget ist sinnvoll? Und wie berechnet man die Rentabilität von Suchmaschinenoptimierung?

Auch wenn Suchmaschinenoptimierung für viele Unternehmen nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln ist, gibt es immer mehr, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Früher oder später stellt sich zwangsläufig und völlig zurecht die Frage nach den Kosten. Dabei ist viel entscheidender, wie das Verhältnis zwischen der Investition und dem Gewinn ist.

Suchmaschinenoptimierung hat im prall gefüllten Werkzeugkasten des Online Marketings die mit Abstand größte Bedeutung. Laut dem SEO Monitor der Agentur Leap, der gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin erhoben wurde, stuften 67 Prozent der befragten Unternehmen den Stellenwert von SEO bereits vor fünf Jahren als hoch bzw. sehr hoch ein.

Das SEO damit vor Suchmaschinenwerbung, E-Mail-Marketing, Social Media und Co. landet, hat gute Gründe. Wer in Suchmaschinenoptimierung investiert, der gewinnt langfristig organischen Traffic und profitiert von einem der besten Kosten-Nutzen-Verhältnisse im Online Marketing. Doch bis es soweit ist, ist es mitunter ein langer Weg. Da die organische Suche aber ein wahnsinnig lukrativer Besucherkanal ist, lohnt es sich diesen Weg zu beschreiten.

SEO braucht Zeit, wirkt aber langfristig

Während Suchmaschinenwerbung unmittelbar zu mehr Besuchern und mehr Umsatz führt, müssen SEO-Maßnahmen gezielt geplant werden und erst einmal ihre Wirkung entfalten. Dafür machen sich mehr Sichtbarkeit und ein besseres Ranking dauerhaft bezahlt, während der Erfolg von kostenpflichtigen Anzeigen in den Suchergebnissen sofort wieder dahin ist, wenn das Budget aufgebraucht wurde.

Da die Suchmaschinenoptimierung kein standardisierter Prozess ist, der stets nach Schema F abläuft, lässt sich die Frage nach dem Preis nicht pauschal beantworten. Die richtige Strategie hängt – genauso wie die Kosten – von verschiedenen Einflussfaktoren ab:

Art der Webseite

Handelt es sich um einen Blog, einen Onlineshop, ein redaktionelles Internetmagazin oder eine Unternehmenspräsenz? Auf welchen technischen Gegebenheiten basiert die Webseite? Flash zieht größere Umbaumaßnahmen nach sich als eine Webseite auf Basis von HTML und CSS. Ein Shop braucht eine anderen SEO-Strategie als ein Nachrichtenportal.

Istzustand

Ist die Webseite neu oder schon seit Längerem online? Wurden sie von den Suchmaschinen bereits indexiert? Welche Seiten ranken zu welchen Keywords? Je älter eine Webseite ist, desto eher kann sie bereits ein gewisses Maß an Sichtbarkeit vorweisen. Bei neuen Webseiten hingegen muss bei null angefangen werden, was oft mehr Arbeit bedeutet. Andererseits können gewisse Basics direkt berücksichtigt werden und das Risiko für Komplikationen, zum Beispiel in Folge eines Relaunch, sinkt.

Keywords

Zu welchen Suchanfragen soll die Webseite gefunden werden? Soll die Keyword-Optimierung eher in die Breite oder in die Tiefe gehen? Handelt es sich um Short- oder Longtail-Keywords? Haben die Suchbegriffe ein hohes oder geringes Suchvolumen? Sind sie hart umkämpft oder ist der Wettbewerb mäßig?

Zielgruppe und Zielmarkt

Wer soll durch die Suchmaschinenoptimierung erreicht werden? Handelt es sich um einen kleinen, regionalen Markt in einer Nischenbranche? Oder muss gar eine breite Zielgruppe in einem internationalen Marktumfeld angesprochen werden?

Wettbewerbsumfeld

Gibt es Wettbewerber oder nimmt das Unternehmen eine Monopolstellung ein? Wie groß ist die Konkurrenz? Wie gut sind Sichtbarkeit und Ranking der Mitbewerber? Lohnt sich ein Optimierungsangriff oder ist der Vorsprung zu groß? Wie schnell lassen sich Fortschritte erzielen?

Zielsetzung

Welche primären Ziele sollen durch SEO erreicht werden? Geht es um die Besetzung der Top-Positionen in den Suchergebnissen? Sollen die Mitbewerber geschwächt werden? Soll mit gezieltem Branding die Onlinereputation gesteigert werden? Müssen die Maßnahmen schnellstmöglich wirken oder wird eine konstante Rankingsteigerung angestrebt?

Wie Sie sehen, gibt es jede Menge Fragen zu klären, bevor Ihnen ein Freelancer oder eine Agentur ein Angebot unterbreiten kann. Ohne ein individuelles Beratungsgespräch, in dem diese Fragen geklärt werden, lässt sich über die Kosten nur mutmaßen. Aus demselben Grund verzichten seriöse SEO-Agenturen auf Pauschalangebote, sondern beurteilen jede Anfrage individuell.

Abrechnungsmodelle für Suchmaschinenoptimierung

Die Tatsache, dass SEO kein sich wiederholender Standardprozess ist, sondern immer andere Stellschrauben betätigt werden müssen, macht es für Kunden nicht einfach die Angebote zu vergleichen oder der Optimierung einen Wert beizumessen. Zumal es verschiedene Abrechnungsmodelle gibt, mit denen die Dienstleister arbeiten:

Stunden-/Tagessatz

Die Leistungen werden nach benötigter Zeit abgerechnet. Der branchenübliche Stundensatz liegt zwischen 80 und 200 Euro, wobei Ausschläge vor allem nach oben möglich sind. In Ausnahmefällen können Expertenstunden sogar bis zu 1.000 Euro kosten. Tagessätze liegen folglich üblicherweise bei 800 bis 2.000 Euro.

Die Abrechnung nach Stunden- bzw. Tagessatz ist zwar in der Regel am teuersten, gibt Ihnen aber auch die größtmögliche Flexibilität. Sie müssen sich nicht über einen langen Zeitraum vertraglich binden und können immer wieder dann Leistungen buchen, wenn es erforderlich ist oder Ihr Kontostand dies zulässt.

Gleichzeitig erfordert dieses Abrechnungsmodell ein gutes Vertrauensverhältnis zum Dienstleister, da Laien selbst bei Vorlage von Stundenaufzeichnungen nur bedingt einschätzen können, ob der zeitliche Aufwand für die erbrachten Arbeiten gerechtfertigt ist.

Pauschalangebote (Flatrates, All Inclusive, etc.)

Da sich viele Kunden konkrete Leistungen zu festen Preisen wünschen, bieten einige Agenturen Pauschalangebote an. Ähnlich wie beim Mobilfunkanbieter gibt es für eine bestimmte Summe über eine längere Vertragslaufzeit jeden Monat ein gewisses Leistungspaket. Oft handelt es sich auch hier um eine stundenbasierte Abrechnung, nur dass die Stunden zu monatlichen Paketen gebündelt werden.

Dem Monatsbudget steht eine gewisse Anzahl an Stunden gegenüber, in denen die vereinbarten Leistungen erbracht werden. Der Kunde erhält dadurch finanzielle Planbarkeit, bindet sich aber je nach Vertrag auch für zwischen sechs und 24 Monate. Die Vertragslaufzeit gibt auch der Agentur Planungs- und zugleich Einnahmensicherheit, was mitunter zu einem kleinen Rabatt führt.

Bei solchen Pauschalangeboten, die je nach Umfang mit 1.000 bis 15.000 Euro pro Monat zu Buche schlagen, muss nicht zwangsläufig jeder Monat gleich aussehen. Die lange Laufzeit ermöglicht eine flexible Verteilung der Arbeitsstunden, so dass Aufgaben dann erledigt werden können, wenn sie tatsächlich anfallen oder notwendig sind. In jedem Fall sollte der Auftragnehmer in einem regelmäßigen Bericht darlegen, welche Tätigkeiten wann ausgeführt wurden.

Erfolgsabhängige Bezahlung

Eine erfolgsabhängige Vergütung orientiert sich in der Regel an dem Ranking der Webseite. Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbaren beispielsweise, dass die Webseite zu einem bestimmten Keyword auf einer bestimmten Position in den Suchergebnissen erscheint. Erst wenn dieses Ziel erfüllt ist, wird ein gewisser Betrag bezahlt. Die erfolgsabhängige Abrechnung ist in erster Linie ein Verkaufsargument.

Möglich ist beispielsweise ein Betrag von 50 Euro für jeden Tag, an dem die Webseite auf dem ersten Platz der Suchergebnisse steht. Für jede Position darunter, gibt es zehn Prozent Abzug. Noch seltener – aber trotzdem denkbar – ist eine Vergütung pro Besucher, der über die organische Suche kommt. Oder pro Lead bzw. Sale.

Profitabhängige Bezahlung (Gewinnbeteiligung)

Die profitabhängige Bezahlung ist eine Gewinnbeteiligung, bei der die SEO-Agentur für einen bestimmten Zeitraum einen vorher vereinbarten Prozentsatz vom Umsatz erhält. In der Praxis kommt dieses Abrechnungsmodell nur sehr selten vor, da es für die Agentur schwer zu kalkulieren ist und Kunden ungerne Einblick in die Bücher geben. Am ehesten ist das Modell noch für Onlinehändler geeignet, da SEO hier unmittelbaren Einfluss auf die Umsatzzahlen hat. Als zusätzlicher Bestandteil eines pauschal vergüteten SEO-Modells kann die Gewinnbeteiligung jedoch durchaus motivationssteigernde wirken.

Insbesondere bei den letzten beiden Abrechnungsmodellen sollten Sie hellhörig werden und genau hinschauen, wer Ihnen diese anbietet. Seriöse Agenturen arbeiten in der Regel nicht mit diesen Modellen, es sei denn es handelt sich um besondere Vereinbarungen im Rahmen von enorm lukrativen Aufträgen mit einem hohen Auftragsvolumen. Aber auch hier sind erfolgs- oder umsatzbasierte Zahlungen meist nur Komponenten.

Schnelle Erfolge mit fragwürdigen Mitteln

Oft arbeiten Anbieter, die eine erfolgs- oder profitabhängige Bezahlung versprechen, nicht nachhaltig. Sie greifen stattdessen zu den SEO-Methoden, die einen schnellen Erfolg versprechen, aber genauso schnell wieder nachlassen. Häufig handelt es sich dabei um Blackhat SEO, also Maßnahmen, die gegen die Richtlinien der Suchmaschinen verstoßen und deshalb früher oder später zum Ausschluss aus dem Index führen.

Ein paar Wochen oder Monate Erfolg jedoch genügen, um mit dem Kunden Kasse zu machen. Danach werden die Ergebnisse schlechter, im schlimmsten Fall fliegt die Webseite komplett aus dem Index und verschwindet dadurch in der Bedeutungslosigkeit. Der Kunde wird unzufrieden und die Zusammenarbeit endet. Da steht längst schon wieder ein neues “Opfer” auf der Matte. Nicht nachhaltig, aber lukrativ – zumindest für eine Seite.

Fraglich ist die Qualität auch bei allzu günstigen Lockangeboten, die Ihnen versprechen für nur wenige hundert Euro auf dem ersten Platz bei Google und Co. zu landen. Bei solchen Preisen ist es dem Anbieter kaum möglich sich individuell um Ihrer Webseite zu kümmern. Stattdessen versuchen diese Anbieter die Suchmaschinenoptimierung so gut wie möglich zu automatisieren um Ihnen einen Arbeitsnachweis erbringen zu können.

Automation erfordert allerdings einen Standardprozess, nach dem SEO wie bereits erwähnt nun mal nicht funktioniert. Somit können allenfalls ein paar Texte gespinnt und billige Links generiert werden, die Ihnen letztlich vermutlich wieder teuer zu stehen bekommen.

Dass es überhaupt einen Markt für Billiganbieter gibt, liegt nicht nur am Unwissen vieler Verantwortlicher, sondern auch an den mageren Budgets für SEO, die in kleinen Unternehmen zur Verfügung stehen. In den Vereinigten Staaten beispielsweise investieren 71 Prozent der Kleinunternehmen weniger als 100 Dollar pro Monat in die Suchmaschinenoptimierung. Das wissen auch die Spammer, die die Postfächer mit entsprechenden Angeboten fluten. Dabei ist SEO als nachhaltige Marketingmaßnahme gerade für Unternehmen mit kleinem Budget erfolgsversprechend.

Schon kleines Budget entfaltet Wirkung

Anders als so manche Agentur Ihnen vielleicht weismachen möchte, müssen Sie nicht zwangsläufig ein vier- oder gar fünfstelliges Budget im Monat investieren, um Ihre Webseite in den Suchergebnissen zu puschen. Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, die mit dem Marketingbudget sparsam haushalten müssen, sind oftmals regional tätig und können dort bereits mit einfachen Maßnahmen nennenswerte Erfolge verbuchen. Vor allem Local SEO eignet sich als günstiger Einstieg, wird häufig zum Pauschalpreis angeboten und ermöglicht es Ihnen, sich ohne großes Risiko einen Eindruck von der Arbeitsweise des SEOs zu machen.

Wer tatsächlich kaum Budget hat um einen Experten zu beauftragen, dem bleibt natürlich noch immer die Möglichkeit, selbst zum Experten zu werden. Sich mit all den weitreichenden Aspekten vertraut zu machen, die in die Suchmaschinenalgorithmen einfließen, und ihr Zusammenspiel zu verstehen, braucht jedoch Zeit. Ein Gut, das bei den meisten Selbstständigen noch knapper ist als Geld.

Allein Google zieht über 200 verschiedene Faktoren heran, die das Ranking beeinflussen. Nur wenige davon sind offiziell bekannt. Die meisten haben SEOs durch Versuch und Irrtum erforscht. Es gibt keinen Königsweg, der einfach beschritten werden muss, sondern Suchmaschinenoptimierung basiert auf der Anwendung von Best Practices. Dafür ist eben nicht nur Wissen, sondern vor allem auch Erfahrung notwendig. Und diese Erfahrung ist einer der Gründe, warum professionelles SEO seinen Preis hat.

Für einen Unternehmer ist die Entscheidung, ob er sich selbst in die Materie einarbeitet oder einen SEO beauftragt, ein Rechenexempel. Sie müssen sich ehrlich fragen, wie viel Zeit es Sie kostet, sich das Wissen anzueignen und die Erfahrungen zu sammeln, um selbst Suchmaschinenoptimierung betreiben zu können, die Ihnen tatsächlich nützt und nicht schadet. Wie viel Geld könnten Sie in der Zeit verdienen, wenn Sie sich auf Ihr Business oder den Ausbau Ihres Geschäfts konzentrieren würden? Also auf das Themenfeld, in dem Sie sowieso schon Experte sind.

Vor allem für Laien, die keinerlei oder kaum Grundwissen in Sachen Suchmaschinenoptimierung besitzen, wird die Rechnung eindeutig ausfallen. Und als Selbstständiger wissen Sie am besten, was ein Freelancer oder eine Agentur pro Stunde verlangen muss, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Nichtsdestotrotz kann ein gewisses Grundverständnis nie schaden, schon allein um die vorgeschlagene Strategie auf Plausibilität zu überprüfen und die Agentur zumindest ansatzweise kontrollieren zu können.

Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt

Haben Sie nur einen kleinen Betrag zur Verfügung statt ein regelmäßiges Budget, empfiehlt sich eine Kombination aus professioneller Hilfestellung und Eigeninitiative. Die meisten Agenturen bieten eine einmalige SEO-Prüfung zum Festpreis an. Dabei wird der Status Quo untersucht und es werden Potenziale ermittelt. So bekommen Sie eine fachkundige Einschätzung des Istzustandes und einen ersten Überblick darüber, wo Handlungsbedarf besteht. Mit dieser Expertise können Sie gegebenenfalls auch selbstständig erste Optimierungen durchführen.

Sind noch ein paar Euro übrig, empfiehlt es sich gemeinsam mit dem Experten eine SEO-Strategie zu entwickeln. Die Strategie ist eine unverzichtbare Grundlage, die viel Erfahrung benötigt, die meist selbst jenen fehlt, die sich einzelne SEO-Maßnahmen durchaus zutrauen. Können Sie im Laufe der Zeit weitere Finanzmittel für SEO lockermachen, gibt es mit der Keyword-Analyse und der Content-Entwicklung durchaus weitere Bereiche, in denen Sie sich nach und nach vom Profi unterstützen lassen können.

Übrigens ist es die weltgrößte Suchmaschine selbst, die Tipps und Fragen formuliert hat, damit Sie einen kompetenten SEO finden. Für alle, die noch immer daran zweifeln, ob Suchmaschinenoptimierung an sich überhaupt erlaubt ist, sollte das ein eindeutiges Indiz sein. Besser noch: Google begrüßt und belohnt es sogar, wenn Webseitenbetreiber sich darum kümmern, dass ihre Inhalte an Qualität gewinnen und besser gefunden werden. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen und uns die von Google vorgeschlagenen oder Ihre ganz persönlichen Fragen zum Thema Suchmaschinenoptimierung stellen![/su_box]

Budgethöhe hängt von der Zielsetzung ab

Haben Sie sich dazu entschlossen, auf die Unterstützung einer SEO-Agentur zurückzugreifen, stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Budget. Gleich vorab: Das richtige Budget ist jenes, das Sie sich leisten können, ohne nachts um den Schlaf gebracht zu werden.

Entscheidenden Einfluss auf die Höhe des Budgets hat Ihre Zielsetzung. Denn nur wer sein Ziel kennt, der findet auch einen Weg. Ziele sollten immer so konkret und präzise wie möglich benannt werden – auch bei der Suchmaschinenoptimierung. Dabei hilft die SMART-Formel:

  • Spezifisch: “Ranking zum Keyword XY auf der ersten Seite der Suchergebnisse bis Ende März” statt “Besseres Ranking”
  • Messbar: “Steigerung des Sichtbarkeitsindex um 30 Prozent” statt “Höherer Sichtbarkeitsindex”
  • Akzeptiert: “Schaffung von hochwertigem, mehrwertbietenden Unique Content” statt “Blackhat SEO durch Textspinning”
  • Realistisch: “Unter den Top 3 innerhalb des nächsten Jahres” statt “Platz 1 bis Ende des Monats”
  • Terminierbar: “Verdoppelung der Verweildauer bis zum 31. Dezember”

Neben der Frage nach dem gewünschten Ergebnis, stellt sich auch die Frage nach dem Maßstab für SEO-Erfolg. Wenn wir wissen, dass der Großteil der Suchmaschinennutzer auf das erste Suchergebnis klickt, die weiteren in absteigender Reihenfolge immer weniger Klicks abbekommen und kaum jemand auf Seite zwei blättert, ist es nicht schwer zu erkennen, dass das Ranking nach wie vor bedeutend ist.

Die Position ist aber längst nicht mehr das Wichtigste. Salopp gesagt ist auch bei SEO entscheidend, was hinten rauskommt. Was nützt ein teuer optimierter erster Platz für einen Suchbegriff, der kaum Suchvolumen hat oder eine wenig kaufwillige Zielgruppe anspricht? Wer Suchmaschinenoptimierung betreibt, der will dadurch am Ende des Tages auch mehr Einnahmen erzielen.

Auswahl an SEO-Kennzahlen (KPIs), die direkt oder indirekt beeinflussbar sind:

  • Absprungrate (Bounce Rate)
  • Erlös (Revenue)
  • Klickrate (Click Through Rate)
  • Konversionsrate (Conversion Rate)
  • Organische Besucher (Organic Visits)
  • Ranking
  • Sichtbarkeit (Visibility)
  • Verweildauer (Time On Site)

Berechnung des Return on Investment für SEO

Entscheidend ist deshalb letztlich der Return on Investment, kurz ROI. Mithilfe der betriebswirtschaftlichen Kennzahl lässt sich die Rentabilität von SEO beurteilen. Der ROI liefert also die Antwort auf die spannende Frage, wie sehr sich die Investition in Suchmaschinenoptimierung gelohnt hat. Dafür wird das für SEO eingesetzte Kapital in Verhältnis zum durch SEO erzielten Gewinn gesetzt. Im Gegensatz zu KPIs wie der Klickrate oder den Seitenaufrufen wird mit dem ROI der tatsächliche wirtschaftliche Erfolg gemessen.

Auch wenn die exakte Bestimmung des Return on Investment bei der Suchmaschinenoptimierung nur bedingt möglich ist, weil sich nicht jede Konversion immer eindeutig den zum Teil langfristig laufenden SEO-Kosten zuordnen lässt, so macht der ROI den Erfolg von Optimierungsmaßnahmen doch gut messbar, wie die folgende Beispielrechnung verdeutlicht.

Beispielrechnung ROI
Anzahl der durch SEO gewonnenen Neukunden innerhalb eines Monats25
Durchschnittlicher Nettogewinn pro Konversion100 €
Gesamtnettogewinn pro Monat (25 x 100 €)2.500 €
SEO-Investitionskosten pro Monat2.000 €
Return on Investment (ROI) (2.500 € ÷ 2.000 €)1,25 = 125 %

Wenn der Return on Investment größer als 100 Prozent (oder 1,0) ist, fällt das Ergebnis positiv aus. Das heißt, die Investition hat mehr erwirtschaftet als sie gekostet hat. Doch der ROI hat in seiner Standardvariante einen großen Nachteil, der der Suchmaschinenoptimierung nicht gerecht wird: Die Formel enthält keinen Zeithorizont. Dadurch wird der SEO-Erfolg unterbewertet.

Dabei spielt gerade diese Dimension für die Rentabilitätsberechnung von Suchmaschinenoptimierung eine erhebliche Rolle. SEO wirkt schließlich nicht von heute auf morgen. Google selbst gibt eine Zeitspanne von vier bis zwölf Monaten an, bis erste Optimierungsmaßnahmen Früchte tragen.

Customer Lifetime Value berücksichtigen

Da sich Sichtbarkeit und Ranking Ihrer Webseite im Idealfall stetig verbessern, wenn Sie Suchmaschinenoptimierung betreiben, steigt auch der Return of Investment kontinuierlich. Selbst dann, wenn die Kosten für SEO konstant bleiben und nicht selten sogar auch dann, wenn Sie die Investitionen erhöhen.

Denn mit jeder besseren und neuen Position in den Suchergebnissen gewinnen Sie mehr Kunden, die im besten Fall keine Eintagsfliegen sind, sondern zu Stammkunden werden und immer wiederkommen. Ein Verdienst, der unter anderem der Suchmaschinenoptimierung zugeschrieben werden muss – auch in ehrlichen Zahlen.

Um die tatsächliche Rentabilität von Suchmaschinenoptimierung zu errechnen, muss somit die Customer Lifetime Value (CLV) mit einbezogen werden. Die folgende Beispielrechnung geht davon aus, dass ein durch SEO gewonnener Neukunde im Laufe der Kundenlebensdauer durchschnittlich 2,5 Bestellungen aufgibt, wodurch eine höhere und realistischere Rentabilität erreicht wird.

Beispielrechnung ROI inkl. Berücksichtigung CLV
Anzahl der durch SEO gewonnenen Neukunden innerhalb eines Monats25
Durchschnittlicher Nettogewinn pro Konversion100 €
Gesamtnettogewinn pro Monat (25 x 100 €)2.500 €
Durchschnittliche Anzahl Konversionen pro Neukunde über Kundenlebensdauer2,5
Erwarteter Gesamtnettogewinn über Kundenlebensdauer (2.500 € x 2,5)6.250 €
SEO-Investitionssumme pro Monat2.000 €
Return on Investment (ROI) (6.250 € ÷ 2.000 €)3,13 = 313 %

SEO ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition

Auch wenn die Frage nach dem Preis für SEO nicht pauschal beantwortet werden kann und sollte, handelt es sich bei der Suchmaschinenoptimierung nicht um einen unkalkulierbaren Kostenfaktor. Wer sich der Langzeitwirkung einer Top-Platzierung in den organischen Suchergebnissen bewusst ist, wird SEO vielmehr als lohnenswerte Investition begreifen.

Über das notwendige Budget entscheiden eine Reihe von Einflussfaktoren, die sich unter anderem am Markt und an der Zielsetzung orientieren. Dass sich eine SEO-Agentur lediglich die Großen leisten können, ist genauso ein Trugschluss wie die Annahme, dass sich bei Google und Co. nur mit großem Budget etwas bewegen lässt. Stattdessen weiß der Profi, dass sich mit SEO – anders als in den anderen Disziplinen des Online Marketings – schon mit geringen finanziellen Mitteln beachtliche Erfolge erzielen lassen.

Wer sich nicht nur auf sein Gefühl verlassen will, der kann mit dem Return on Investment ziemlich genau errechnen, welchen monetären Nutzen SEO-Maßnahmen haben. Entscheidend dabei ist es – ähnlich wie beim Zinseszinseffekt – den zeitlichen Horizont zu berücksichtigen. Denn Suchmaschinenoptimierung wirkt auch dann noch, wenn der Vertrag mit der SEO-Agentur schon längst beendet wurde. Einmal SEO, immer SEO!