Ein großer Teil meiner Arbeit besteht darin, Texte für Online-Shops zu schreiben. Nach wie vor ziehen Suchmaschinen die Informationen darüber, wovon eine Seite handelt, vorwiegend aus dem Text, der auf der jeweiligen Seite veröffentlicht wird. Hier bietet es sich also an, die entsprechenden Suchbegriffe, unter denen die Seite gefunden werden soll, zu platzieren. Dies betrifft aber nicht nur die Hauptseite des Shops. Weiterführende Informationen sind natürlich wichtig, nicht nur aus SEO-Sicht. Redaktionelle Inhalte geben dem Online-Anbieter auch die Gelegenheit, sich und sein Unternehmen zu präsentieren. Doch eine umfassende Optimierung eines Shops beschränkt sich nicht nur auf die Startseite, sondern reicht bis auf Kategorie- und in vielen Fällen auch bis auf Produktebene. Aus diesem Grund widme ich mich heute der Frage: Wie schreibt man einen Kategorietext?

Was ist ein Kategorietext?

Ein Kategorietext ist ein Text, der die Produkte innerhalb einer Kategorie im Online-Shop näher beschreibt und so dem Besucher der Seite eine Hilfe bei der Auswahl des passenden Produktes bietet. Jedenfalls sollte er das. In vielen Online-Shops werden die Kategorietexte allerdings eher stiefmütterlich behandelt. Dem geübten Auge fällt sofort auf, dass es sich dabei um einen reinen SEO-Text handelt, der ausschließlich für die Suchmaschine geschrieben wurde und das auch noch schlecht. Suchbegriff reiht sich an Suchbegriff. Die dargebotenen Informationen reichen über alltägliche Dinge nicht hinaus. Einen Mehrwert für den potenziellen Kunden bieten solche Texte eher selten.

Zugegebenermaßen fällt dies Besuchern des Shops eher selten auf, da die wenigsten einen Kategorietext lesen. Wer sich für ein bestimmtes Produkt interessiert, wird eher im Produkttext nach passenden Informationen suchen. Dort sollten sie dann natürlich auch vorhanden sein. Auch mir sind Kategorietexte überhaupt erst aufgefallen, als ich anfing, selbst welche zu schreiben. Sie sind meist so unauffällig platziert, dass sie von den Produkten nicht ablenken. Tatsächlich werden sie fast ausschließlich für die Suchmaschine geschrieben. Trotzdem sollte ein Kategorietext gewisse Anforderungen erfüllen, denn auch Google hat inzwischen gelernt, zwischen einem schlecht geschriebenen SEO Text und einem potenziell sinnvollen Text zu unterscheiden. Und auch wenn das Ziel der Einbindung eines Kategorietextes in erster Linie darin besteht, Besucher auf die Seite zu holen, so kann es doch nicht schaden, sie durch hilfreiche Informationen auf der Seite zu halten und sie zu einem Kauf anzuregen. Der ein oder andere wird vielleicht doch mal einen Blick auf den Text werfen, wenn er nach Informationen sucht.

Wie sollte ein guter Kategorietext aussehen?

Pauschal zu sagen, wie genau ein perfekter Kategorietext aussieht, ist schwer. Schließlich hängt dies immer davon ab, um welche Art von Produkten es sich handelt. Grundsätzlich ist aber die Auswahl der richtigen Suchbegriffe von entscheidender Bedeutung und eine Auseinandersetzung mit den Produkten unumgänglich. Es schadet übrigens nicht, wenn Sie die Kategorietexte der Konkurrenz unter die Lupe nehmen. Haben Sie die passenden Suchbegriffe zusammengestellt, können Sie mit dem Schreiben beginnen. Hier sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, die richtige Semantik zu verwenden. Im Bereich Mode spricht man zum Beispiel von Damen und Herren und nicht von Männern und Frauen. Tatsächlich ist Google in der Lage, das semantische Umfeld eines Begriffs zu analysieren und auszuwerten – zumindest manchmal ;-)

Verwenden Sie nicht ausschließlich den Suchbegriff selbst, sondern auch Synonyme. Dies macht Ihren Text nicht nur abwechslungsreich, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kategorie auch unter anderen Keywords gefunden wird, steigt. Der Stil des Textes sollte einfach und sachlich sein. Benutzen Sie Alltagssprache anstelle von technischer Fachsprache. Potenzielle Kunden suchen eher nach einer Glühbirne als nach einem Leuchtmittel.

Die Optimierung eines Textes unter der Berücksichtigung der WDF*IDF Formel, die in letzter Zeit in der SEO-Branche kontrovers diskutiert wurde, kommt für einen Kategorietext nur bedingt infrage. Meist sind die Texte zu kurz, um dieses Prinzip anzuwenden. Trotzdem können WDF*IDF Tools hilfreich sein, um die passende Semantik für den jeweiligen Suchbegriff zu ermitteln.

Wie lang ist ein Kategorietext?

Verbindliche Aussagen über die Länge eines Kategorietextes zu treffen, ist nicht möglich. Die Kategorietexte, die ich für unsere Kunden schreibe, variieren zwischen 100 und 600 Wörtern. Allerdings sind Kategorietexte mit einer Länge von 600 Wörtern eher die Ausnahme. Meistens liegt sie zwischen 150 und 200 Wörtern. Welche Länge die richtige ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie etwa dem Erklärungsaufwand, der für die jeweilige Kategorie nötig ist. Handelt es sich um technische Produkte, ist dieser meist höher als zum Beispiel bei Kleidung. Natürlich sollten im Text alle für den Kunden interessanten Informationen enthalten sein. Beschreiben Sie diese aber vorzugsweise kurz und prägnant anstatt weit ausholend.

Auch wenn der Kategorietext hauptsächlich für die Suchmaschine geschrieben wird, sollten Sie Ihren Kunden stets im Auge behalten. Eine potenzielle Kundin, die sich ein Kleid bestellen möchte, wird sich mit den Produktbildern beschäftigen. Ein umfangreicher Kategorietext darüber, was ein Kleid ist und zu welchen Anlässen es getragen wird, scheint da eher überflüssig zu sein. Möchte sie aber anschließend noch einen Fernseher kaufen, ist es für sie durchaus von Interesse zu erfahren, worin Vor- und Nachteile von LCD- und Plasma-Geräten liegen.

Einen Einfluss auf die Länge des Textes hat auch die Stelle, an der er auf der Seite des Online-Shops erscheint. In vielen Shops steht er seitlich oder unterhalb der Produkte. Hier kann er durchaus länger ausfallen. Sollte er aber oberhalb der Produkte stehen, entscheiden Sie sich lieber für einen kürzeren Text, da die Produkte sonst sehr weit nach unten rutschen und so der Kunde vielleicht das Interesse verliert. Weisen Ihre Produkte trotzdem einen hohen Erklärungsbedarf auf, sollten Sie eine andere Platzierung der Textes in Erwägung ziehen. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, den Text durch technische Raffinessen nicht vollständig anzeigen zu lassen. Auf Wunsch des Seitenbesuchers, zum Beispiel durch ein Klicken auf einen „Mehr lesen“-Button, erscheint der Text dann in voller Länge.

Was gibt es bei Kategorietexten noch zu beachten?

Sehr beliebt bei Shop-Betreibern ist es, die Kategorietexte über sogenannte Content-Plattformen im Internet zu bestellen. Der Auftrag sieht dann folgendermaßen aus: Schreiben Sie einen Text in einer Länge von etwa 300 Wörtern mit einer Keyworddichte von 3% zum Thema Gardinen. Was erwartet man, wenn man einen solchen Text in Auftrag gibt? Der Texter kennt weder das Sortiment des Online-Shops, noch die Besonderheiten der einzelnen Produkte. Als Ergebnis kann also nur ein Text entstehen, der das Thema Gardinen oberflächlich und allgemein behandelt und absolut keinen Mehrwert für den Kunden bietet. Möchten Sie die Texte für Ihren Online-Shop nicht selbst schreiben, nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Texter ordentlich zu briefen. Teilen Sie ihm mit, worauf er besonderen Wert legen soll. Sie als Shop-Betreiber haben ein ganz anderes Verständnis für Ihre Produkte und das sollten Sie mit Ihrem Texter teilen, auch wenn dies mehr Aufwand bedeutet.

Beim Schreiben eines Kategorietextes sollte also nicht ausschließlich die Suchmaschinenoptimierung im Mittelpunkt stehen. Mit nützlichen Informationen zu Ihren Produkten sorgen Sie dafür, dass der potenzielle Kunde auf Ihrer Seite bleibt und sich eventuell sogar zu einem Kauf entschließt. Denn die Kompetenz, die sich in Ihren Texten widerspiegelt, lässt auf eine Kompetenz des Shops an sich schließen. Versetzen Sie sich in den potenziellen Kunden und liefern Sie ihm die Antworten, die er braucht.

Warum Kategorietexte für Online-Shops sinnvoll sind? (Dauer 03:04 Min)

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Warum werde ich in dem Video geduzt?
Ich habe mich in meinen Videos und hier in dem Bereich für das im sozialen Netz übliche „Du“ entschieden und hoffe, damit niemandem vor dem Kopf zu stoßen, denn mit dem duzen hört ja schließlich die Höflichkeit nicht auf.