Heute möchte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, wie man mit einer einzigen Aktion sein Backlinkprofil durch Outreach pushen kann. In diesem Artikel will ich einmal ein paar Best Practices aufzählen, die bislang immer zu einem positiven Ergebnis geführt haben und die eigentlich so sehr auf der Hand liegen, dass ich kaum verstehen kann, dass ich solche Aktionen nicht öfter lese.

Wohin bloß mit den Retouren?

Je nach Online Shop fallen mehr oder weniger Retouren und B-Ware an als bei anderen. Dennoch würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es in fast jedem Shop Waren gibt, die sich nur schwer (wieder-) verkaufen lassen (z. B. auch Saisonware). Entweder, weil die Verpackung beschädigt ist, die Ware eine Beanstandung hat, die so klein ist, dass sie kaum auffällt oder eben, weil sie zurück geschickt wurde. Für gewöhnlich werden solche Produkte anderweitig verarbeitet, an Mitarbeiter herausgegeben oder mit hohem Verlust preisreduziert auf den Markt geworfen.

Was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass Sie aus eben solchen Waren Dutzende Backlinks generieren können? Je nach Produkt eignen sich nämlich gerade solche Waren als Anreiz für Produkttester, Unboxing-YouTuber oder ambitionierte Sternchen auf Instagram.

Hierzu müssen Sie einfach auf einschlägigen Foren, Facebook-Gruppen oder Blogs einen Aufruf starten und die eigenen Produkte den potenziellen Linkgebern als Gewinne zur Verfügung stellen. Das Aufwändigste daran sind anschließend das Sortieren der Blogs und Seiten, die sich auf diesen Aufruf bewerben und das Verpacken dieser Geschenke an die fleißigen Content-Ersteller.

In der Regel bekommen wir in der Agentur aus solchen Aktionen zwischen einem und vier Dutzend-Backlinks innerhalb weniger Wochen, die für Aufmerksamkeit in den sozialen Kanälen sorgen, die Zugriffszahlen und in der Regel auch die Umsätze der Shops in die Höhe schießen lassen und die zudem noch für eine steigende Markenbekanntheit sorgen. Ein Win-Win für alle Beteiligten, da nur Ware verwendet wird, die andernfalls in den Lagern vergessen worden wäre und die gleichzeitig für eine vernünftige und ansprechende Kompensation bei den Bloggern geführt hat, was man deren Beiträgen auch ansehen kann.

Eine Hand wäscht die andere

Ebenfalls mit wenig Aufwand, allerdings mit etwas Fleißarbeit, lassen sich Backlinks durch das Sponsern von Gewinnspielen auf Drittseiten generieren. Hierbei handelt es sich um eine Taktik, die man vielfach bei großen Portalen und Verlagen erkennen kann. Zu allem gibt es ein Gewinnspiel und hinter jedem Törchen im Advent versteckt sich ein Gutschein oder ein anderer Gewinn von mehr oder weniger bekannten Online Shops.

Während ich mich persönlich immer frage, wer den Verlagen horrende Summen für Gewinnspiele bezahlt, die meine Marke maximal einen Tag in den Vordergrund rücken und wo man stetig mit dutzenden weiteren Marken um die Aufmerksamkeit buhlen muss, begeben wir uns eher auf die Suche nach den Veranstaltungen und Gewinnspielen auf den etwas kleineren Seiten. Der Vorteil ist hier, dass ein gut gepflegter Blog eingefleischte Leser, einen hohen Trust-Faktor und jede Menge Aufmerksamkeit für eine längere Zeitspanne verspricht. Anstatt lediglich einen von 100 Gewinnen bei einem Gewinnspiel auf Bunte oder Frau im Spiegel zu sein, empfehle ich daher immer das Sponsoring von Gewinnen auf Blogs und /oder anderen Shops!

Sofern nicht dieselben Produkte angeboten werden, wüsste ich keinen Grund, warum Shop A nicht einen Preis bei dem Gewinnspiel von Shop B bereitstellen kann. Schließlich sollte es bei Gewinnspielen in erster Linie um attraktive Preise für die Zielgruppe gehen.
Ob es sich dann am Ende um Gutscheine handelt, die man für einen Einkauf im eigenen Shop zur Verfügung stellt oder um einen Sachpreis, das sollte man je nach Gewinnspiel, Zielgruppe und Öffentlichkeit festlegen. Aber auch hier kann ich aus Erfahrung sprechen, dass man in einem Monat, wo man Gewinnspiele auf Drittseiten unterstützt, für gewöhnlich keine Probleme im Outreach bekommt.

Back to the Bascis: Blogparaden

Eine dritte Methode Outreach zu praktizieren, sind für mich die Blogparaden. Hier lassen sich sogar auf verschiedene Arten Backlinks und/oder Aufmerksamkeit generieren. Entweder veranstaltet man selbst eine Blogparade und bewirbt diese anständig, während man gleichzeitig einen Anreiz schafft an der Parade teilzunehmen, oder man macht es wie bei dem zweiten Tipp und bietet bei externen Blogparaden, die erst kürzlich gestartet sind, das Sponsoring von Gewinnen an.

So finden sich zum Beispiel in den einschlägigen Facebook-Gruppen neben den bekannten Trollen und „Test-Muttis“ immer jede Menge Blogs, die mit Liebe gepflegt sind und die regelmäßig um Inhalte erweitert werden. Wenn man nun, wie wir in der Agentur, diese Gruppen aufmerksam verfolgt und weiß, welche Blogs interessante Linkquellen wären, dann kann man bei Aufrufen zu Veranstaltungen, Blogparaden oder Ähnlichem immer die Chance nutzen und einen Kunden als möglichen Sponsor ins Spiel bringen.

So schaffen Sie es aus der Position eines Bittstellers herauszukommen und Sie können sich, je nach ausgelostem Gewinn meistens die Blogs aus Dutzenden Bewerbern heraussuchen, mit denen sie kooperieren können.

Der andere Ansatz ist, dass Sie selbst eine Blogparade, ein Gewinnspiel oder ähnliches initiieren können und dies in ebendiesen Gruppen und Foren bewerben können. Schließlich haben Sie in der Regel genau das, was die Linkgeber möchten: tolle Produkte und (hoffentlich) eine bekannte Marke, mit der man gerne kooperieren würde.

Man muss Geld ausgeben um welches zu machen

Egal für welche dieser drei Outreach-Lösungen man sich entscheidet, den größten Erfolg erhält man, wenn man diese Aktionen noch selbstständig etwas bewirbt. – Wann haben Sie zum Beispiel schon einmal eine Blogparade auf Facebook beworben? Oder wie sieht es mit SEA-Kampagnen für Gewinnspiele oder Blog-Kooperationen aus?

Mit kleineren Tricks können Sie auf diese Weise nochmal ein Vielfaches aus den Aktionen herausholen und diese zielgerichtet an Ihre Influencer ausspielen. Schalten Sie doch beispielsweise einmal eine Anfrage an Blogger als Twitter-Ad und streuen Sie diese nur in Ihrem Postleitzahlenbereich. – Was glauben Sie, wie sehr die Bereitschaft zur Zusammenarbeit steigt, wenn Sie sich regional umsehen und nicht deutschlandweit. Meistens muss man nämlich nur den Maßstab anpassen, wenn man von sich selbst noch nicht (ganz) behaupten kann, eine „echter“ Brand zu sein.